Stories

Ein Lächeln für ein Strassenkind

5 Monate in den Philippinen, eine Schweizerin berichtet:

Auf dem Weg zur Kirche begegnete ich einem bettelnden Mädchen. Da ich jeden Donnerstag am Sprachunterricht teilnehme, konnte ich mich etwas mit ihr unterhalten. Das Mädchen strahlte übers ganze Gesicht, als ich ihr einige Fragen stellte. Sie vergass das Betteln schnell und freute sich, dass jemand sie beachtete, ihr Zeit schenkte und sich für sie interessierte. Als ich mich von ihr verabschiedete, winkte sie mir fröhlich zu. Mich erfüllte eine grosse Freude. Obwohl ich nicht viel mit dem Mädchen sprechen konnte, durfte ich ihr mit meinem Lächeln und meinem Interesse Gottes Liebe weitergeben. Das hat mir von neuem gezeigt, wie wenig es braucht, um den Menschen Gott näher zu bringen. Er gebraucht auch die „kleinen“ Situationen und Gesten, um Menschenherzen zu erreichen.

Ich habe mich gut in meine Arbeit unter Strassenkindern in Cebu (Essen kochen und verteilen, kreative Kinderprogramme, Mithilfe in einer Tagesstätte…) und auch ins Leben hier auf den Philippinen eingewöhnt. Doch letzte Woche erlebte ich einen kleinen Kulturschock. Auf dem Markt kam uns ein völlig verwilderter Mann entgegen. Allerlei Gerüche von Fischen, Fleisch und Abfall lagen in der Luft. Auf einigen Esswaren, die zum Kauf angeboten wurden, lagen Katzen oder Hunde. Mit meiner weissen Hautfarbe fiel ich auf und die Leute riefen mir die ganze Zeit zu, um meine Aufmerksamkeit zu erhaschen. All diese Eindrücke setzten mir plötzlich zu und ich fragte mich, was ich hier eigentlich zu suchen hatte. Im Gespräch mit Gott konnte ich schliesslich wieder Frieden finden.

Immer wieder erlebe ich, wie Gott mich versorgt und beschützt. Meine Beziehung zu ihm vertieft sich und mein Gottvertrauen wächst. Und es ist eine grosse Bereicherung, das internationale Team hier kennen zu lernen und mit ihm zu arbeiten.

 

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