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Von einer Mitarbeiterin in Nordafrika

Ich rannte beinahe, denn ich wollte so schnell wie möglich nach Hause. Meine Schüler waren heute ungewöhnlich schwierig gewesen. Ein Vorfall beschäftigte mich noch immer und beinahe hätte ich deswegen das Sammeltaxi, das in meine Richtung fuhr, übersehen.

„Sind Sie verspätet?“, fragte der Fahrer, als ich mich auf den hinteren Sitz seines Taxis fallen liess. „Nein, es war einfach ein anstrengender Morgen in der Schule“, antwortete ich.

Es dauerte nicht lange, bis ich herausfand, dass Hisham*, der Taxifahrer, an der Universität Sprachwissenschaften studiert hatte. So begannen wir über Sprachen und die Herausforderungen, diese zu erlernen und zu unterrichten, zu diskutieren. Bald wurde Arabisch zu unserem Thema. „Haben Sie je versucht, den Koran zu lesen?“, fragte Hisham. In diesem Moment bremste er und liess Ilyas*, einen Oberstufenschüler, einsteigen. „Ich habe einige der heiligen Bücher gelesen: die Torah (fünf Bücher Mose), Zabur (Psalmen) und das Injil (Neues Testament)“, sagte ich und fragte Hisham: „Haben Sie diese jemals gelesen?“ Daraufhin tauschten wir unsere Ideen, Einwände und Glaubenslehren aus. Auch der junge Ilyas beteiligte sich daran. Als wir an meinem Ziel ankamen, schaltete Hisham den Taxometer aus, damit wir unser Gespräch weiterführen konnten.

Ich erklärte die Bedeutung von Weihnachten, das Leben von Jesus, beantwortete Einwände und erwähnte, dass im Koran stehe, man solle auch die Bibel lesen. Hisham und Ilyas hörten aufmerksam zu. Bevor ich ausstieg, forderte ich sie auf, die Bibel zu lesen und Gott zu vertrauen, dass er ihnen die Wahrheit zeigen werde.

Dann verabschiedete ich mich, bezahlte und ging die Strasse hinauf. Als ich ein Hupen hörte, schaute ich zurück und sah Hisham und Ilyas mir zuwinken und davonfahren. Ich musste lächeln. Meine Frustration war längst verflogen. Einmal mehr staunte ich über Gottes Wirken – und dies in einer Situation, in welcher ich es am wenigsten erwartet hätte!

*Name geändert

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