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«Was anfangs unheimlich war, ist zu einer Leidenschaft geworden»

Seit mehreren Jahren bietet das ReachAcross-Team in Birmingham die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren und so Einblick in die Arbeit unter Muslimen zu bekommen. Dieser Einsatz macht es möglich, neue Erfahrungen zu sammeln und, betreut von erfahrenen Mitarbeitenden, den Islam kennenzulernen.

Eine Praktikantin berichtet von ihren Erfahrungen:

Ein Drittel meines Praktikums ist um, erst ein Monat! Es scheint mir, als sei ich schon Ewigkeiten hier, weil ich schon so viel erlebt habe. Gerne gebe ich euch einen kleinen Einblick in mein Birmingham-Abenteuer.

Ich wohne mit einer Familie, Mitarbeitenden und anderen Praktikanten in einem grossen Haus inmitten der Zuwanderer aus vorwiegend muslimischen Ländern. Es ist wunderbar, mit Menschen unter einem Dach zu wohnen, mit denen man den Glauben und eine Vision teilen kann, eine neue Erfahrung für mich.

Tagsüber helfe ich bei verschiedensten Projekten mit, beispielsweise „Mothers and Toddlers“. Da werden Räumlichkeiten der Kirche benutzt, um Mütter mit kleinen Kindern zu empfangen, es wird gespielt, Tee getrunken und natürlich ausgetauscht. Zweimal wöchentlich helfe ich im „Youth Club“, einer Art Jungschi für Mädchen mit, da kann ich auch Ideen einbringen, die ich aus meinen Kinderprogrammen aus der Schweiz kenne. Einmal pro Woche leite ich einen Strickkurs und einmal unterrichte ich Englisch im „Friendship Centre“, beides sowieso schon Lieblingsbeschäftigungen von mir, aber oft entstehen dabei zudem noch interessante Gespräche und die Freundschaften vertiefen sich.

Da ist es gut, dass mir auch Zeit bleibt, meine neuen Freundinnen zwischen den offiziellen Angeboten zu besuchen, pakistanisch Kochen zu lernen, jemenitische Baltus zu bewundern (die schwarzen Mäntel, mit denen Jemenitinnen sich verhüllen) und über unsere Kulturen, Familien, den Glauben und vieles mehr zu sprechen. Was anfangs noch etwas komisch, manchmal sogar etwas unheimlich war, gerade, weil wir so unterschiedlich sind, ist zu einer Leidenschaft geworden. Verschiedenste Frauen sind Freundinnen geworden und wir verbringen wunderbare Zeiten miteinander, in denen wir gegenseitig voneinander lernen.

Für viele dieser Frauen ist es schwierig, sich in England zurechtzufinden, weil die Kultur und die Sprache ganz anders sind. Es ist schön, wenn wir ihnen helfen können. Wir möchten, dass sie auf eigenen Füssen stehen können, noch mehr freuen wir uns aber, wenn wir von Jesus und von unserer Beziehung zu Gott sprechen dürfen.

www.reachacross.ch