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Hängematte statt Bett im Lagerhaus – willkommen bei „Adonia Brasil“!

Adonia auf Brasilianisch! Das gibt es tatsächlich: Vor einigen Jahren sind Eva und Andreas mit ihren Kindern nach Brasilien gereist und haben dort Adonia eingeführt. Für mein Wahlpraktikum im Rahmen meiner Ausbildung am TDS Aarau bin ich letzten Sommer für zwei Monate in den Nordosten Brasiliens gereist, um bei „Adonia Brasil“ mitzuhelfen.

Herzlichkeit macht Chaos wett
Die Adonia-Lager gestalten sich natürlich ein wenig anders als in der Schweiz: So schlafen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel in Hängematten. Zudem gestalten sich die Theaterproben, das Üben unter der Woche und die Organisation von allem, was man für die Auftritte benötigt, ebenfalls etwas brasilianischer – und als Schweizerin musste ich mich da immer wieder neu in Gelassenheit üben! Die liebenswerten und herzlichen Menschen machen das Chaos aber wieder mehr als wett.
Da leider praktisch niemand Englisch konnte, kommunizierte ich mit Händen und Füssen. Mit der Zeit hatte ich die Sprache dann im Gehört und konnte den Gesprächen einigermassen folgen. Auszudrücken, was ich wollte, war aber nach wie vor schwierig und brachte mich teilweise fast zum Verzweifeln. Doch zum Glück war Familie Häberli ja auch da und es tat gut, Menschen zu haben, die nicht nur dieselbe Sprache sprachen, sondern mit denen man auch über alles reden konnte!

Kulinarische Erinnerung
Neben den zwei Adonia-Lagern „Der Verlorene Sohn“ und „Zachäus“, bei deren Vor- und Nachbereitungen ich dabei war, half ich im Haushalt von Häberlis mit. Ich kochte, erledigte Hausaufgaben mit den Kindern, gab ihnen Deutsch- und Matheunterricht und ging mit Eva einkaufen. So lernte ich beispielsweise, super leckeren brasilianischen Reis zu kochen. Wenn ich jetzt in der Schweiz mit Freundinnen koche, überlassen sie mir immer den Reis – eine köstliche Erinnerung an Brasilien!
Zudem konnte ich meine Spinnen- und Ungezieferphobie überwinden: Schon bald lernte ich, einfach kurzerhand meinen „Jinello“ (Flipflop) zu zücken und die Viecher zu erschlagen. Trotzdem schaute ich immer noch unters Bett und leuchtete mit der Taschenlampe die Ecken des Zimmers aus, bevor ich schlafen ging …

Ganz anders von Gott abhängig
Trotz der grossen Hitze, der feuchten Luft, dem Ungeziefer und dem alltäglichen Improvisieren: Es machte unglaublich Spass, in Brasilien zu sein. Ich machte tolle Erfahrungen und mein Horizont erweiterte sich durch das Kennenlernen der neuen Kultur und der vielen neuen Menschen. Zudem habe ich Gott auf eine ganz neue Weise kennengelernt, weil ich in einem fremden Land ganz anders auf ihn angewiesen war. Dafür bin ich sehr dankbar!

tdsaarau.ch