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Eintauchen in eine fremde Kultur

Der Sonntag ist für mich der wohl strengste, aber auch spannendste Tag der Woche. Um 8 Uhr fahre ich mit fünf anderen mit einem Lastwagen rund 1,5 Stunden in ein kleines Dorf hier in Südasien, um dort an einem Gottesdienst teilzunehmen. Oft fühle ich mich eher wie in einer Kleingruppe, denn abgesehen von unserem Team kommen jeweils etwa vier Dorfbewohner zum Gottesdienst. Wir sitzen im Wohnraum auf dem Boden, hören dem Pastor zu und singen Lieder. Da in der lokalen Sprache gesprochen wird und ich erst wenig davon verstehe, kommt es mir oft lange vor, doch ich geniesse diese Zeit trotzdem – es ist eine einzigartige Erfahrung. Nach dem Gottesdienst essen wir alle zusammen die von uns mitgebrachte Mahlzeit, meistens Reis, Fisch, Hühnchen und Gemüse. Ich musste mich erst daran gewöhnen, mit den Fingern zu essen – das ist hier gang und gäbe.

Erschöpft, aber glücklich
Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zur Dorfschule, wo wir Englisch unterrichten. Mir wurde die 3. Klasse zugeteilt. Da dies das erste Jahr Englischunterricht für die Schüler ist, übersetzt ein einheimisches Teammitglied, wenn mich nur noch ratlose Augenpaare anstarren. Die Klasse ist für meine Verhältnisse recht gross, manchmal sind es 20, manchmal bis zu 36 Kinder. Es ist eine grosse Herausforderung, so vielen Schülern in einer Fremdsprache das Alphabet beizubringen, ohne direkt mit ihnen in ihrer Muttersprache kommunizieren zu können. Ich habe aber trotzdem viel Spass mit ihnen. Am Ende der zwei Lektionen bin ich jeweils erschöpft, aber auch glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, diesen Kindern etwas beizubringen.
Ich danke Jesus jeden Tag, dass ich hier sein kann, doch noch viel dankbarer bin ich zu wissen, dass er zusammen mit mir hier ist. Ich freue mich, dass sich meine Beziehung zu ihm hier um einiges verbessert hat, und hoffe sehr, dass dies noch lange so bleiben wird. 


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