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Frankreich – so nah und doch so fern

Für die meisten Schweizer ist Frankreich ein eher unbekannter Nachbar. Man kennt am ehesten die grossen Städte, wie Paris oder Lyon, und weiss vielleicht noch von der Côte d’Azur oder den Weihnachtsmärkten. In den Medien wird Frankreich zurzeit vor allem mit Terrorismus in Verbindung gebracht. Doch Frankreich ist viel mehr! Während meines 4-monatigen Einsatzes durfte ich den Norden Frankreichs, die Normandie, besser kennenlernen. Dabei habe ich eines gemerkt: Frankreich braucht unsere Gebete mehr denn je.

 

Missionieren verboten

Die Franzosen haben ein ganz anderes Verhältnis zum Glauben, als wir Schweizer. Der eigene Glauben ist eine klare Privatsache, niemand würde in den Strassen missionieren – dies ist per Gesetz auch nicht erlaubt. So kann man nur versuchen, nach dem Beispiel von Jesus Christus zu leben und damit einen Unterschied zu machen.

Dies versuchte ich während meiner kurzen Zeit in Lisieux, einer Stadt im Herzen des Departement Calvados mit ca. 21‘000 Einwohnern. Ich lebte und arbeitete mit einer Kirche zusammen und hatte zusätzlich einen Job in einem Café in einem benachteiligten Quartier der Stadt. Einerseits verkaufte ich also Kaffee, andererseits versuchte ich ein offenes Ohr für die Probleme der Gäste zu haben. Anfangs war die Sprachbarriere ein grosses Hindernis, doch nach und nach wuchs ich in die Arbeit hinein und versuchte anhand meiner Aufgabe ein Beispiel zu sein.

 

Nicht einfach, aber lohnenswert
Für mich war die Zeit sehr lohnenswert. Es war bereichernd, das Altbekannte eine Weile hinter mir zu lassen und den Schritt in ein fremdes Land zu wagen und darin einzutauchen. Schnell blickte ich hinter die Fassade und die rosarote Brille wich der Realität. So war ich immer wieder herausgefordert, das Ruder aus meiner Hand, in Gottes Hand zu geben. Das war schwierig, aber auch notwendig und ich durfte lernen, dass Gott wundervoll führt und meine Gebete beantwortet. Ich erlebte prompte Gebetserhörungen und bemerkte Bibelverse, welche genau auf mein Beten antworteten.

Einfach war es zwar nicht: Ein fremdes Land, fern von allem Bekannten, bedeutete auch Herausforderungen, Zweifel und Tränen. Es brauchte einige Zeit, mich einzuleben. Doch es lohnte sich. Ich lernte mich ganz von neuem kennen und wuchs an den Umständen sowie im Glauben.

 

 

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