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«Gott hat unsere Schwäche in eine Stärke verwandelt»

Vor einigen Wochen sind wir aus dem Einsatz in Zentralamerika zurückgekommen. Sechs Monate durften wir die Menschen von Nicaragua kennenlernen und Freundschaften mit ihnen schliessen. Zu Beginn war dies jedoch gar nicht so einfach.

Voci büffeln mit 66

Es war für uns eine grosse Herausforderung, mit 65 eine neue Sprache zu lernen. Die ersten fünf Wochen verbrachten wir in der Sprachschule und versuchten, der spanischen Sprache Herr zu werden. Danach waren wir der Mennoniten-Gemeinde in Granada zugeteilt. Unsere Sprachkenntnisse waren aber noch zu bescheiden, sodass der Pastor uns nicht einfach in die Gemeindearbeit einbinden konnte. Zuerst war dies eine grosse Enttäuschung. Nachdem wir diese aber verarbeitet hatten, konnte sich ganz etwas neues Entwickeln – etwas, das auf uns zugeschnitten war: Für die Ehearbeit in der Gemeinde führten wir zwei Ehe-Abende durch. Da wir das Seminar in Spanisch abhalten wollten, nahmen Vorbereitung, Übersetzung und Korrektur einen grossen Teil unserer Zeit in Anspruch. Zwar mussten wir schlussendlich viel ablesen, doch es öffnete uns sehr viele Herzenstüren!

 

Zuhören statt sprechen

Der zweite Schwerpunkt waren Besuche bei Gemeindegliedern in Granada, aber auch in den beiden armen Aussengemeinden in „Malacos“ und „Villa Sonja“. Zuerst machten wir die Besuche mit dem Pastorenehepaar zusammen, später alleine. Gerade unsere Schwäche, dass wir nicht «drauflos-reden» konnten, hat Gott in eine Stärke verwandelt, indem wir einfach aktiver zuhörten und uns zudem auch noch mehr auf Mimik und Gestik konzentrierten! Diese Besuche legten die Basis für viele Herzensbeziehungen.

 

Sechs Monate, die verändern

Es bereitete uns längere Zeit sehr Mühe, dass wir die Sprache nur limitiert nutzen können. Im letzten Drittel des Einsatzes realisierten wir aber, dass uns Gott trotzdem, oder gerade deswegen, tiefe Herzensbeziehungen zu einigen Menschen schenkte. Ausserdem hat Gott uns gezeigt, dass unsere eigene Ehe-Beziehung noch weiter wachsen kann. Nachdem wir sechs Monate lang, 24 Stunden am Tag und ohne Privatsphäre praktisch immer beisammen waren, ist es für uns nun eine Freude, in die Pension zu gehen (vorher hatten wir da recht Respekt davor).

 

Susanne und Ruedi waren mit Latin Link in Nicaragua

 

www.latinlink.ch