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Danke, dass ihr uns das Evangelium gebracht habt!

Etwas perplex und berührt sass ich auf meinem Stuhl in diesem Gebetsraum in Myanmar und überlegte mir, wie ich angemessen auf dieses Dankeswort des einheimischen Gebetshausleiters antworten sollte. Mit «ihr» meinte er wohl die Missionare aus dem Westen, die vor über 200 Jahren das erste Mal Myanmar betraten. Einer von ihnen war Adoniram Judson aus Amerika, der die erste Bibel auf burmesisch übersetzte und über 35 Jahre seines Lebens in dieses wunderschöne Land investierte. Ehrlich gesagt, fühlte ich mich nicht würdig, stellvertretend für diese mutigen Gottesmänner Dank zu empfangen. Die meiste Zeit verbringe ich sitzend hinter einem Computer in der Schweiz, zwar in den Büroräumen eines Schulungszentrums einer internationalen Missionsbewegung, aber zur Missionierung von Myanmar hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt absolut nichts beigetragen. Ich befand mich erst seit 28 Stunden auf asiatischem Boden und die feurigen Anbeter und Fürbitter in diesem Raum waren die ersten einheimischen Christen, die ich auf meiner vierwöchigen Missions- und Urlaubsreise traf. Tief beeindruckt verliess ich gemeinsam mit meiner Kollegin, die seit zwei Jahren in Myanmar arbeitet, diese Gebetsversammlung wieder.

In den kommenden Wochen hatte ich das Privileg verschiedene einheimische und ausländische Gottesmänner und Frauen zu treffen und sie ein Stück zu begleiten und wo möglich zu unterstützen. Ich durfte beispielsweise Sojamilch an Bedürftige verteilen, eine Weihnachtsfeier für Kinder und ihre Angehörigen in einem buddhistischen Viertel mithelfen durchzuführen, oder Zeit mit Kindern in einem Kindergarten im Slum verbringen und ihnen von Gott erzählen.

All dies war mir nur möglich, weil Menschen vor mir den Weg geebnet haben und bereit waren (und immer noch sind), Gott in dieser Nation hingebungsvoll zu dienen, und seine gute Botschaft in Wort und Tat zu verkünden. Der lebensverändernde Einsatz dieser mutigen Männer und Frauen haben mich tief berührt. Ihnen möchte ich den Dank des Gebetsleiters von Herzen weiterleiten.

www.jmemwiler.ch