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Meine neue Familie in der Mission

Ich danke Gott für die Möglichkeit an der indicamino-Bibelschule «La Antorcha» den ethnischen Gruppen Kolumbiens dienen zu können. Schon früh lernte ich Gott kennen. Wir Mädchen waren noch klein als unser Vater uns verliess. Das war ein schwerer Schlag. Meine Mutter arbeitete hart, damit wir zur Schule gehen und die Schulden zurückzahlen konnten. In all den Jahren erfüllte Gott seine Verheissungen und gab uns als liebender Vater Führung, Trost und seinen Schutz.

Irgendwann hörte ich, dass an der Antorcha eine Lehrerin gesucht wird. Da wusste ich, dass Gott mich in diese Aufgabe rief. Mein Zuhause zu verlassen und nach Villavicencio zu gehen fiel mir nicht leicht. Aber der Herr hatte mich gerufen, auch wenn ich damals nicht wusste, dass es für so viele Jahre und noch dazu in den Dienst mit anderen Kulturen sein würde. Zu Beginn vermisste ich meine Mutter und meine Schwestern sehr, doch Gott sei Dank, wurde die dortige Gemeinschaft der Missionare zu meiner neuen Familie.

Ich durfte Frauen aus den verschiedensten Ethnien unterrichten und lernte, dass sie ein offenes Herz für Gott haben, aber den Glauben zu Hause in ihren Dörfern nur schwer ausleben können. Einige werden von Angehörigen und den Dorfautoritäten verfolgt oder diskriminiert. Auch Bräuche hindern sie manchmal daran, dass sich ihr Leben tiefgreifend verändert. Doch heute können wir sehen, wie der Same, der über Jahre von kolumbianischen und ausländischen Missionaren an der Antorcha gesät wurde, aufgeht und Früchte trägt. So erfüllt sich Offenbarung 7, 9–12: «Nach diesem sah ich: Und siehe, eine grosse Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weissen Gewändern und Palmen in ihren Händen. Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm! Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier lebendigen Wesen, und sie fielen vor dem Thron auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sagten: Amen! Den Lobpreis und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.»

Es fehlt nicht an Versuchen des Feindes, diese Arbeit unter den indigenen Gruppen Kolumbiens zu zerstören. Wir erleben jedoch die Treue und Liebe Gottes, der uns nicht verlässt, sondern bei uns ist – gerade in den schwierigen Momenten.

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