Stories

Unmissverständlich unklar! Als Neuling in Japan

In einer Sushi-Bar in Tokio. Der Fremde möchte bezahlen. Zum Glück hat er das allwissende Wörterbuch dabei. «Ikura? (Wie viel?)» ruft er dem Sushi-Meister zu. Zu seiner Verwunderung, bekommt er keine Rechnung, sondern zwei Ikura (Sushi mit Lachsei). Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die nach Lebertran schmeckenden orangen Eier zu essen. Nun will er aber auf sicher gehen: «How much?» fragt er. Und prompt werden ihm zwei hamachi (Fisch) serviert. In Panik geraten, dass er schlussendlich die Rechnung nicht bezahlen kann, ruft er: «Economy please… economy!»  Und schon landen zwei Ikanomi (ein anderer Fisch) auf seinem Teller. Mit den Nerven am Ende, sagt er auf japanisch: «Shoga nai» (ich gebe auf), worauf ihm der Sushi-Meister prompt den Ingwer-Schnaps hinstellt und sagt: «Shoga arimasu» (es hat Ingwer).

Christentum falsch verstanden
Diese (erfundene) Geschichte illustriert, dass Verständigung in Japan nicht ganz einfach ist. Sushi ist etwas vom Besten: schmeckt gut und ist gesund! So auch das Evangelium! Doch leider leidet in Japan wohl nichts unter so vielen verflixten Missverständnissen wie der christliche Glaube. Er gilt als eine westliche, leistungsorientierte Religion, bei der man mit guten Werken versucht, sich noch den letzten Spass am Leben zu nehmen.

Dabei hat kaum ein Land die Botschaft von Gottes grosser Liebe so nötig wie dieses Land: Japan ist die zweitgrösste unerreichte Volksgruppe der Welt! Und die Götter unserer Zeit scheinen trotz all ihrem Glanz nicht tragen zu können: Das stark überalterte Inselreich verliert in drei Jahren mehr Leben durch Selbsttötung als die amerikanische Armee in zwanzig Jahren Vietnamkrieg verloren hat.

Betet mit uns für Japan
Anfangs Dezember feierten wir die Taufe von Herrn und Frau Sato. Ein beruflicher Schicksalsschlag endete für Herr Sato in einer Depression. Als eine Freundin aus Indonesien die Satos besuchte, lud sie die zwei in unsere Gemeinde ein. Sie waren so berührt von der Botschaft von Gottes Liebe, dass sie, viel schneller als dies normalerweise in Japan üblich ist, entschieden Jesus nachzufolgen.

«Der Mensch lebt nicht vom Brot allein» – in Japan: «Der Mensch lebt nicht vom Sushi allein». Bete für JapanerInnen wie die Satos, für MitarbeiterInnen in der Mission und für Christen in Japan! Mögen noch viele JapanerInnen ihrem Vater im Himmel, der sie erschaffen hat und über alles liebt, unmissverständlich klar begegnen können!

OMF Schweiz