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Hoffnung in Albanien
Nach drei Monaten Verspätung konnte ich endlich am ersten Juli dieses Jahres nach Albanien ausreisen, neu angestellt bei der SMG! Ich wohne und arbeite nun in dem kleinen Dorf Erseka im Südosten des Landes.
Da Kinder und Jugendliche schon immer ein Herzensanliegen für mich waren, konnte ich mir keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen als in einer Grossfamilie; diese ist genannt «House of Hope» (deutsch «Haus der Hoffnung»). In dieser Grossfamilie werden momentan 7 Kinder im Alter von 10 bis 20 Jahren betreut. Hier haben sie die Möglichkeit, in einem sicheren und liebevollen Umfeld aufzuwachsen, unter positiven Voraussetzungen, welche ihnen ihre Eltern aus verschiedenen Gründen nicht geben können. Nebst der Betreuung dieser Kinder bzw. Jugendlichen arbeite ich mit anderen (ca. 10) aus bedürftigen Familien, um sie einerseits mit einer warmen Mahlzeit und andererseits bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Diese durch die lokale Gemeinde durchgeführte Arbeit nennt sich «Foleza», was auf Deutsch «Nest» bedeutet. Beide Dienste wurden von der Organisation «Fackelträger» gegründet und werden bis heute davon mitgetragen.
Während der Sommerferien bin ich jeweils in den verschiedenen Wochenlagern im Fackelträger-Zentrum involviert. Jedes Jahr kommen mehrere hundert Kinder, Jugendliche und Blinde, um die Gute Nachricht zu hören und verschiedene Aktivitäten wie Kletterwand, Bogenschiessen und Kanufahren zu erleben. Dieses Jahr fanden wegen der Covid-19-Infektionsgefahr nur zwei Lager statt; eins für Kinder und ein weiteres für Jugendliche. Beide Lager waren gut besucht, und ein Jugendlicher kommt jetzt vermehrt in die Gemeinde – dank des Lagers! Zurzeit sind bei uns mehrere Mitarbeiter in Quarantäne, mit Verdacht auf Corona. Ansonsten geht es allen aber ganz gut. Mein Arbeitsalltag ist eigentlich eher geringfügig betroffen und findet mehr oder weniger normal statt!
Mein Herzenswunsch ist es, dass die Kinder und Jugendlichen das Privileg der Glaubensfreiheit nutzen können (bis 1992 ist Albanien ein kommunistischer Staat gewesen), und dass in ihrem Land eine neue Generation des Glaubens heranwachsen darf.
