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Denen, die Gott lieben, dient alles zum Besten (Römer 8:28)

Vor einigen Jahren war ich fest entschlossen, meine gut bezahlte Arbeit aufzugeben und in ein weit entferntes Land zu gehen, um an einer Bibelschule zu studieren. Als Ausländerin (ich komme aus der Ukraine) hat es einige Jahre gedauert, bis ich mich in der Schweiz eingelebt hatte. Und doch war ich mir sicher, dass Gott mich rufen würde, woanders hinzugehen. Während einiger Monate fragte ich Gott, wo er mich haben möchte, und eines Tages zeigte er mir eine sehr kurze, aber merkwürdige Vision, die mir klarmachte – mein Ziel war Japan.

Nach mehr als einem Jahr bestätigte sich, dass eine Bibelschule in Japan, ein Land, in dem weniger als 1.5% Christen leben, tatsächlich der Ort war, an den mich Gott berief. Dann bin ich aber Gottes Führung gefolgt, habe meinen Job nicht gekündigt und bin in der Schweiz geblieben. Dafür bin ich heute sehr dankbar. Ich ging lediglich für zwei Wochen nach Japan, diese Zeit erwies sich jedoch als eine der lohnenswertesten auf meinem geistlichen Weg. Ich lernte Vieles, das Lehren von Gottes Wort war nur ein Teil. Die wertvollste Erkenntnis für mich war die, dass ich einfach «bei Gott sein» kann. Ich musste um die halbe Welt reisen, um zu erkennen, dass Gott eigentlich nicht verlangt, dass wir irgendwo hingehen und irgendetwas tun. Er will nur, dass wir mit ihm sind und in ihm bleiben (Johannes 15:4). Erst wenn ich dies begriffen habe, kann Gott mich fruchtbar für seinen Plan einsetzen.

Drei Jahre nach meiner Reise ist das Land Japan, dessen aussergewöhnliche Schönheit und einzigartige Kultur ich zu lieben begann, immer noch in meinem Herzen. Erneut wünsche ich mir, das Leben in der Schweiz hinter mir zu lassen und als Kurzzeitmitarbeiterin nach Japan zu gehen. Eine Osteuropäerin, die in Westeuropa lebt und nach Japan in die Mission zieht. Ist das nicht seltsam? Nicht seltsamer als eine Englischsprechende Bibelschule in Japan zu finden als Antwort auf eine Vision von Gott. «Verlass dich nicht auf deinen Verstand» (Sprüche 3:5). Dies versuche ich, auch, wenn es um Einschränkungen wegen Covid-19 geht, welche einen Japan-Einsatz im 2020 verunmöglichten. Ich weiss, Gottes Timing ist immer richtig. Viele Dinge müssten sich zusammenfügen, damit ich gehen könnte. Die Aufhebung von Covid-Beschränkungen ist nur eines davon. Aber ich weiss, dass «denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen» (Röm. 8:28). Wenn es dann also wirklich einmal klappt, dass ich einen Missionseinsatz in meinem geliebten Japan machen kann, weiss ich mit Sicherheit, dass das von Gott kommt. Und bis dahin bete ich weiter für dieses Land – und lerne Japanisch!

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