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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…

Yien, selbst ehemaliger Flüchtling aus Südsudan und verheiratet mit der Schweizerin Jasmin, arbeitet mit der SIM unter Flüchtlingen in Griechenland. Jasmin berichtet: 

«Und dann kommt alles anders als man denkt…!» So ist es uns allen gegangen, als die Pandemie begann. Hier in Griechenland waren wir während drei strikten Lockdowns sehr eigeschränkt und mussten vor allem zu Hause bleiben. Das Tagescenter für Flüchtlinge wurde bis auf weiteres geschlossen, die Bibelgruppen waren nur noch online und wir durften nur jemanden treffen, wenn wir dieser Person helfen mussten. Es war eine herausfordernde Zeit für Yien, der doch einen grossen Teil seiner Zeit mit anderen Menschen verbringt, über den Glauben spricht und Beziehungen aufbaut. So musste Fantasie an den Tag gelegt werden, und viele Kontakte wurden telefonisch gepflegt. Jedoch hat Gott diese Zeit der Neuorientierung gebraucht: 

Eines Tages rief Yiens Cousin aus Afrika an und erzählte ihm von seinem Freund, der viele Fragen über den Glauben hatte. Leider fühlte sich der Cousin den Fragen nicht gewachsen und so bat er Yien, sich mit S. in Verbindung zu setzten. Stundenlange Telefongespräche folgten. S. stellte viele Fragen und bekam viele Antworten.   

Die Geschichte von S. und sein Interesse an Glaubensfragen begannen aber schon vor mehreren Jahren. Mit seinem muslimischen Hintergrund begann er die Bibel zu lesen. Er fand das Buch der Christen sehr ansprechend. Er war überrascht, wie die Geschichten Sinn machten und von Anfang bis zum Ende erzählt wurden. Viele der Geschichten kamen ihm bekannt vor, denn man findet sie auch bruchstückhaft im Koran. Je mehr er auch über seinen eigenen Glauben zu lernen begann, desto weniger überzeugt war er davon.  

Er hatte viele Fragen, auf die er keine Antworten fand. Immer mehr interessierte er sich für den christlichen Glauben. Yien konnte viele seiner Fragen beantworten und S. war immer mehr davon überzeugt, dass der christliche Glaube die Wahrheit ist. Jedoch konnte er einfach nicht verstehen, wie Jesus gleichzeitig Gott und Mensch sein konnte. Yien ermutigte ihn immer wieder, sich vor Gott zu demütigen, Ihn zu bitten, ihm die Wahrheit zu zeigen und verstehen zu lassen. Als er dies tat, kam der Durchbruch. Im April reiste Yien für einen Dienst nach Afrika. Als S. vernahm, dass Yien sich in der Hauptstadt befand, buchte er einen Inland-Flug, um Yien zu treffen. Er erzählte ihm, dass er nun schon länger zum Gott der Bibel bete. Nach einem langen Gespräch entschied sich S., den Schritt noch offiziell zu wagen und Jesus sein Herz anzuvertrauen. Yien betete mit ihm – was für ein glücklicher Moment für beide! So brauchte Gott die Zeit des Lockdowns, weil Yien dadurch mehr Zeit hatte, um stundenlange Telefongespräche zu führen und diese Dienstreise nach Afrika zu machen.  

www.sim.org