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Ich habe mich herausfordern lassen

Vor dem zweiwöchigen Sommereinsatz im Engadin sah ich meine Begabungen und Motivation vor allem im praktischen Dienen. Leuten auf der Strasse zu begegnen, sie anzusprechen und eventuell auf den Glauben zu sprechen zu kommen, war nicht das, was mich am ehesten anzog. Allerdings hatte ich mir vorgenommen, dass ich mich dazu herausfordern lassen möchte.

Im Nachhinein sind meine Einsatz-Highlights Situationen, wo ich mich aufs Zugehen auf Leute einliess.

Wertvolle Begegnung am See
An einem Tag hatten wir als kleine Gruppe den Eindruck, Passanten am St. Moritzersee mit Früchten und Süssigkeiten zu beschenken oder zum Mitspielen bei «Kubb» einzuladen. Dabei trafen wir eine tschechisch-schweizerische Familie aus Prag. Zunächst war der knapp vierjährige Sohn begeistert davon, mit mir Jonglierbälle hin und her zu werfen und es ergab sich eine über einstündige Zeit des Zusammenseins. Wir konnten erzählen, dass wir Christen sind und was wir in unserem Einsatz machen. Mein Kollege durfte für die Frau beten und sie segnen. Ich sprach vor allem mit dem Mann. Ich konnte einiges über den Wert der Familie und gute Prioritäten weitergeben. Am Schluss tauschten wir unsere Kontakte aus, um per WhatsApp in Kontakt zu bleiben. Als wir uns verabschiedeten, waren wir alle dankbar für die gemeinsame Zeit.

Kuchen für Zirkusleute
An einem anderen Tag hörten wir einzeln auf Gott um zu erkennen, welche Art Einsätze wir an diesem Nachmittag machen sollen. Ich hatte den Eindruck, dass wir Kuchen backen und damit die Leute vom Zirkus, an dem wir schon mehrfach vorbeigefahren waren, beschenken könnten. Andere vom Team hatten ähnliche Eindrücke. So rief ich den Zirkus an und hatte bereits am Telefon mit einem der Mitarbeiter ein gutes Gespräch. Er fand unsere Idee gut und sagte, dass wir am späteren Nachmittag sehr willkommen seien. Nach ein paar Stunden des Backens und Vorbereitens arrangierten wir unsere Kuchen auf vielen Papptellern, die wir mit Bibelversen beschriftet hatten. Zusammen mit einem Brief mit Segensworten brachten wir sie den Zirkusleuten. Wir wurden freudig und offen empfangen. Wir führten Gespräche und unsere Kuchen wurden dankbar angenommen und die Bibelverse mit Interesse gelesen. Wir konnten auch für den Zirkusbesitzer beten. Wir hatten das Gefühl, dass er dafür noch dankbarer war als für die Kuchen.

Auf Gott zu hören, wie er uns einsetzen will um anderen Menschen zu begegnen und dann dementsprechend zu handeln, habe ich als äusserst erfüllend erlebt.

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