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Von Brownies und Pad Thai

Sarah war 6 Wochen mit OMF in Bangkok (Thailand). Dort hat sie mit einem Team von OMF und lokalen Gläubigen unter Kindern in den Armenvierteln gearbeitet. Diese Zeit hat bestätigt, dass sie und ihr Mann langfristig in Thailand arbeiten möchten.

 

Als ich mit OMF für sechs Wochen nach Thailand ging, dachte ich, dass ich relativ gut auf einen Einsatz in einer anderen Kultur vorbereitet sei. Schliesslich war dies der Hauptfokus der interkulturellen Missionsbibelschule, die ich besuchte. Das meinte ich…

Eine meiner Hauptaufgaben war es, spielerische Aktivitäten in Englisch für arme Kinder vorzubereiten. Mit neun Jahren Erfahrung als Englischlehrerin sollte dies ein Leichtes sein. So präsentierte ich beim nächsten Treffen meine Ideen. Warum fürs English Camp nicht Brownies backen? Der Vorschlag schien anzukommen. Am Tag des Camps erfuhr ich dann, dass das Team extra einen kleinen Ofen organisieren musste, da im Zentrum keiner war (warum hatte mir das niemand gesagt?) und dass Backen für die meisten Kinder in Thailand fremd ist und es ihnen darum nicht wirklich Freude macht. Ich erlebte hautnah, was eine Schamkultur ist, in der die Leute lieber nichts sagen, als die andere Person allenfalls vor den Kopf zu stossen und so die Harmonie zu stören.

Während meiner Zeit in Bangkok lebte ich bei einer lokalen Christin. Sie sprach zwar kaum Englisch, tat jedoch alles, damit ich mich wohlfühlte. «Möchtest du Papaya-Salat?», fragte sie mich eines Abends. Für mich spielte es keine Rolle was wir essen würden. Aber irgendwie kam diese Botschaft bei meiner Gastgeberin nicht an. Ich hatte versucht, indirekt zu sein und ihre Aussagen zu interpretieren, anstatt direkt nachzufragen. Sie hatte nun aber den Eindruck, ich wolle unbedingt diesen Salat haben. So liefen wir uns eine Stunde lang die Füsse wund, bis wir es irgendwie schafften zu kommunizieren und ich mit Pad Thai, einem leckeren Nudelgericht, nach Hause ging.

Ich könnte noch viele weitere Geschichten erzählen: dass Kulturschock real ist und man sich einsam und fremd vorkommt; dass nach fünf Wochen Thai Essen die trockenste Brezel himmlisch schmeckt; dass mein Mund das scharfe Essen gut vertrug, nicht jedoch mein Magen; dass mir ein kleiner Papagei in die Lippe biss; oder dass mein Herz blutete, wenn ich all die zerbrochenen Familien sah und den tragischen Einfluss, den die buddhistische Lehre selbst auf das Denken von Christen hat.

Ein Kurzeinsatz lohnt sich definitiv und Gott verändert uns dadurch!

 

Story von www.omf.org