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Wage ich spontane Begegnungen oder ist mein Alltag zu durchgetaktet?

Anfang dieses Jahres ist eine junger Mann, nennen wir ihn Dave, in den Nahen Osten gereist mit dem Ziel, in einem Kontext, wo es bisher leider fast keine Jesus-Nachfolger gibt, Gottes Liebe in Wort und Tat weiterzugeben und dort langfristig zu leben.

Seine Motivation?

Ausschlaggebend für ihn war ein Besuch vor über einem Jahr. Damals lernte er einen jungen Christen kennen, der zu diesem Zeitpunkt knapp 2 Jahre ein Jesus-Nachfolger war. Bis dahin hatte er nur ein einziges Mal in seinem Leben zuvor einen Christen live in seinem Umfeld getroffen. Und nicht nur das. Seine Familie hat ihn wegen seines Glaubens für verrückt erklärt. So war es ein besonderes Teetrinken für alle Beteiligten. Diese Begegnung hat Dave zutiefst berührt und nicht mehr losgelassen: Wenn Gott nicht anders redet, wird er dort hinziehen um von Jesus und seiner Hoffnung zu erzählen und die wenigen Gläubigen, die dort sind, ermutigen, weiter auf dem Weg zu bleiben.  

So verging ein Jahr. Gott hat nichts anderes geredet. Dave macht sich also auf den Weg. Doch schon bei der Zwischenlandung kam es anders als erwartet: Nach verpasstem Anschlussflug brachte ihn die Fluggesellschaft zu einem Hotel. Hier schlug er sein Lager für zwei Nächte auf, da am Folgetag kein Flugzeug zum Zielort fliegen würde. Am ersten Abend im Hotel las er dann "zufällig" Sprüche 16,9: "Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte" - Und damit gleich die erste Lektion:

«Mein Plan mit dem Anschlussflug ging nicht auf und nach erstem Frust durfte ich Gott einmal mehr vertrauen, dass ER mich führen würde und Ihm getrost die Kontrolle abgeben. Ich wusste nicht, was mich in dieser Stadt erwarten würde. So lernte ich am Folgetag einen Türken kennen, der seinen Flug ebenfalls verpasst hatte. Zusammen entdeckten wir Teile der Stadt und landeten in einem Café, wo er mir viel anvertraute und wir über Jesus und Vergebung sprechen konnten. Am nächsten Tag begegnete ich im Shuttle-Bus zwei Lokalen, die viel Behördenchaos rund um den Flugtransport des Sargs ihres verstorbenen Vaters erleben mussten. Dies sorgte dafür, dass sie die Beerdigung verschieben mussten. Ich hörte ihnen aufmerksam zu, versuchte Trost zu spenden und konnte für sie beten. Sie waren sehr berührt und bedankten sich mehrmals. Diese Erlebnisse haben mich zum Nachdenken gebracht: Bin ich überhaupt offen/bereit, ja, wage ich es überhaupt noch, mich auf spontane Begegnungen mit fremden Menschen einzulassen? Oder verpasse ich so manchen Segen Gottes vielleicht gerade dadurch, dass mein Alltag so durchgetaktet ist und mehr von meinem eigenen Plan A (& Plan B,C...) bestimmt wird?»

 

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