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Ich will mein Herz wachsam halten!
Knappe 2,5 Monate war ich mit Reach Across in Ostafrika als Kurzzeitlerin. Diese Zeit war sehr besonders und prägend. Ich bekam Einblicke in die Arbeit vor Ort, in die Schönheit der kargen Landschaft, in die Lebenswelten der Menschen, in die Geschichte der Region. Ich bin selbst als Missionarskind in Ostafrika aufgewachsen und wollte nun, zum ersten Mal als Erwachsene, mich auf den Weg machen und mich wieder in den Missionskontext stellen, um dort Gott zu fragen, wohin er mich führen möchte.
In diesen Monaten nutzte ich die Möglichkeit meine Sprachkenntnisse aufzubessern, durfte bei dem Projekt ‚Running Girls‘ (Lauftraining für Mädchen) mitmachen, besuchte einmal die Woche die Englischschule für Erwachsene, integrierte mich ins Teamleben und versuchte, so viel wie möglich von den Langzeitarbeitern vor Ort zu lernen und ihnen zuzuhören. Jeder Lebensbereich des Landes ist von dem Islam geprägt; es gibt zwei Haupt Volksgruppen, die beide als unerreicht gelten. Im Sommer ist es unglaublich heiss und schwül, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 34 Grad!
Ein paar Erkenntnisse meiner Zeit dort möchte ich teilen. Es sind keine neuen Erkenntnisse, aber es sind Wahrheiten, die in dieser Zeit von meinem Kopf in mein Herz gerutscht sind:
- Ich bin nicht mehr wert als die Menschen, die ich zu erreichen versuche, weil ich Jesus schon kenne. Gott sieht den unendlichen Wert im Herzen jedes einzelnen Menschen.
- Es kostet etwas, sich für ein Leben in einem fernen Land und in einer anderen Kultur zu entscheiden (so sehr man vielleicht Aspekte davon liebt).
- Interkulturelle Arbeit ist komplex. Wie sehr passt man sich an, wie sehr hält man an seiner eigenen Kultur fest?
- Gott ruft uns zu den Nationen, die ihn nicht kennen. Er ruft uns aber auch, und das glaube ich fest, um uns zu verändern. Um unser Herz an der Andersartigkeit einer anderen Kultur zu schleifen, um uns in tiefere Abhängigkeit von Ihm zu führen.
- Schönheit lässt sich entdecken! Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen und sie auch dort suchen, wo man erstmal keine erwartet.
Nun bin ich wieder in Deutschland und arbeite nun in einer Fachberatungsstelle für Frauengesundheit mit dem Schwerpunkt Genitalverstümmelung. Hiervon betroffen sind unter anderem vor allem die Frauen aus Ostafrika, und meine Sprach- und Kulturkenntnisse kommen mir hier sehr zugute. Ich weiß, dass mein Platz für diese nächste Phase hier ist, dass Gott mich hierhin geführt hat. Was die Zukunft bringen wird, weiß ich nicht. Aber ich werde mein Herz wachsam halten und bereit bleiben Gott zu folgen, wohin er als nächstes ruft.
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