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Zu Besuch bei Mateo

Auf zwei einfachen Holzbrettern, die als Brücke dienen, überqueren wir einen kleinen ausgetrockneten Bach. Auf diesem Weg gelangen wir zum Haus des 12-Jährigen Mateo und seiner Familie. Eigentlich ist es eher eine kleine Holzhütte, die vor uns steht.

Im zugemüllten Bachlauf suchen Hühner nach Essen. Da viele Paraguayer ihren Müll einfach auf die Strasse werfen und dieser bei Regen mitgespült wird, sammelt sich dieser vor ihrer Haustür. Dementsprechend riecht es auch. Strahlend kommen uns Mateo und seine Mutter mit seiner kleinen Schwester auf dem Arm entgegengelaufen, um uns Praktikanten und die Schulsozialarbeiterin zu begrüssen. In einem offenen Gespräch erzählt uns die Mutter, dass sie zuhause auf die Kinder aufpasst und der Vater der Einzige ist, der Geld nach Hause bringt. Als der Vater kurz darauf zu uns stösst, präsentiert er stolz seine zwei Universitätsdiplome an der Universität als Buchhalter und Jurist. Doch ist er in keinem der beiden Berufsfelder glücklich, geschweige denn erfolgreich geworden. In der Buchhaltungsbranche scheiterte er, weil seine Kunden ihn nicht bezahlten. In einem Ausbildungskurs für Eltern, welcher die Johannes Gutenberg Schule in Santaní anbietet, lernte er Klimaanlagen zu warten und zu reparieren. Dadurch hat er genügend Geld verdient, um sich alle nötigen Geräte und Werkzeuge für die Selbständigkeit zu kaufen. Trotz des Verdienstes ist das Geld so knapp, dass sie sich die Schulkosten für Mateo nicht leisten können. Sein Schulbesuch wird durch eine Patenschaft finanziert. Es hat uns beeindruckt zu sehen, wie glücklich und zufrieden die Familie trotz ihrer schwierigen Situation ist.

Ein grosser Teil trägt auch die Johannes Gutenberg Schule bei, die ihrem Sohn eine gute Schulbildung und christliche Werte vermittelt. Obwohl sie selbst nicht viel haben, hat uns der Vater bei der Verabschiedung als Dankeschön und Wertschätzung einige selbst gefangene Fische geschenkt.

Wenn dich Mateos Geschichte berührt hat, dann kannst du über mission.ch selbst aktiv werden und Familien weltweit prägen. Zusammen können wir was bewegen!

Story von kinderwerk-lima.ch