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Reality Check – Kurzzeiteinsatz

Member Care Media (MCM) ist eine der weniger bekannten Bereiche von TWR (früher Trans World Radio). Mein Name ist Karin und ich arbeite, wie kann es anders sein, bei MCM. Unser Anliegen ist es, all jenen Hilfe und Ermutigung zu sein, die Gott in den verschiedensten meist sehr herausfordernden Plätzen der Welt dienen. Wenn ihr mehr wissen wollte, dann schaut doch auf unserer Homepage www.membercaremedia.com oder auch bei www.facebook.com/MemberCareMedia vorbei.

Ich hatte irgendwie schon immer eine kleine Schwäche für diese vielfältige Gruppe der «HINausreisser». Ich möchte heute versuchen, der Frage nachzugehen, was einen Kurzzeiteinsatz erfolgreich macht und warum.

Aber da höre ich schon folgenden Aufschrei: «Weltmission – ich? Nein, da geh ich lieber ins Ausland und erlebe dort meine Abenteuer!»

Bei mir war es genauso! Aber wie in so vielen Dingen des Lebens geht es um die grundlegende Herzenseinstellung hinter unserem Handeln, die wir uns bewusst machen müssen. Die Motivation für einen Auslandsaufenthalt ist meistens die Verbesserung der eigenen Sprachkenntnisse, das Stillen der Abenteuerlust, neue Menschen kennenzulernen und manchmal auch, um etwas Interessantes im Lebenslauf vorzeigen zu können. In der Essenz geht es darum, dass diese Zeit persönlichen Nutzen bringen soll. Und hier ist der Unterschied, der oft auch zum grossen Stolperstein werden kann. Denn auch ein Kurzzeiteinsatz kann zu all dem dienen, aber wenn «persönlicher Nutzen» meine oberste Erwartung ist, dann werde ich möglicherweise ziemlich enttäuscht werden.

Bei einem Missionseinsatz steht als Grundmotivation der Dienst am Reich Gottes im Vordergrund. Dienen – oje da entstehen gleich unangenehme Bilder im Kopf: ausgenutzt werden, sich selbst aufgeben, Untertan sein und vor allem keinen Spass haben! Aber ist es wirklich so? Im Duden finden wir unter anderem folgende Bedeutungen des Wortes dienen: Arbeit verrichten, Nutzen bringen und zur Verfügung stehen. Das klingt ja gar nicht mal so herabwürdigend!

Wenn Dienen bedeutet, anderen von Nutzen zu sein, ist das dann gleichbedeutend damit, dass ich keinen Nutzen haben darf? Oder bedeutet es vielmehr, dass mein eigener Nutzen einfach nicht im Vordergrund steht und ich erst mittendrin oder auch danach erkenne, welchen Nutzen es für mich gehabt hat? Wann ist denn dann ein Einsatz von Nutzen oder erfolgreich, wie man so schön sagt?

Zeit ist ja bekanntlich Geld und da ist der eigene Anspruch häufig so, dass diese dann dementsprechend und möglichst erfolgreich einsetzt und von Bedeutung sein sollte. Ein Auslandsaufenthalt ist erfolgreich, wenn ich die Sprache besser beherrsche, selbstständiger geworden bin, neue Freunde gefunden habe und etwas getan habe, das nicht jeder tut.

Und ein Missionseinsatz? «Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht hervorbringen; sie muss am Weinstock bleiben.» Johannes 15,4

Wenn wir dieses Bild genauer betrachten, dann wird klar, dass Erfolg im Reich Gottes nicht gemessen wird an der Frucht, die wir bringen. Der Weinstock und damit Jesus ist verantwortlich für die Frucht. Die einzige Aufgabe der Rebe ist es, am Weinstock zu bleiben und durchlässig zu sein. Es geht nicht um Erfolg, sondern darum treu zu sein in dem, wozu uns der Herr beruft. Es geht ihm um Beziehung und den Prozess der Reife mit uns und nicht was wir an spektakulären Erlebnissen in unserem geistlichen Lebenslauf vorweisen können.

Dieses Jahr hatten wir in unserem Büro für sieben Monate einen ganz besonderen Kurzzeitler bei uns. Nach dem Abschluss seines Studiums in Maschinenbau, hatte Christoph aus Deutschland beschlossen, dem Herrn das folgende Jahr zur Verfügung zu stellen und ihm dadurch zu dienen. Der Weg ging zu einem spannenden Radioprojekt in das exotische Ecuador. WOW, was will man mehr! Voller Tatendrang, bei einer sehr netten Gastfamilie untergebracht, machte sich Christoph ans Werk. Sein grosser Traum war in Erfüllung gegangen.

Aber bereits in der ersten Woche tauchten organisatorischen Schwierigkeiten auf. In der dritten Woche stellten sich dann auch noch gesundheitliche Probleme ein. Diagnose: Magen-Koliken. Weitere drei Wochen vergehen, in denen alle um Heilung beten, aber es wird immer klarer, dass Christoph operiert werden muss. Dies ist in Ecuador zu riskant. Und so findet sich Christoph, die Gallenblase entfernt, in einem Krankenhaus in Deutschland wieder. Was ist ihm da wohl durch den Kopf gegangen? Ich bin mir sicher, dass es viel mit Enttäuschung über Gott und über sich selbst zu tun hatte und einem riesigen Fragezeichen, wie es denn nun weitergehen kann.

Aber irgendwann in den folgenden Wochen der Rekonvaleszenz hat Christoph eine Wahrheit verstanden: Gott seine Gaben und seine Zeit zur Verfügung stellen, ist nicht gleichbedeutend mit der Erfüllung meiner Vorstellungen und Wünsche. Gott nimmt mein Geschenk an und auch die damit verbundene Freiheit zu tun, was Er für richtig hält. Die Frage ist nur, ob wir uns darauf einlassen können oder an unseren enttäuschten Erwartungen hängenbleiben und dabei alles verpassen?

Christoph hat sich eingelassen und hat sich einige Wochen nach der Operation bei TWR beworben, wo er die Erfüllung jahrelangen Gebets erhielt. Die kommenden 7 Monate hat er in Wien verbracht, musste keine neue Sprache lernen sich aber fachlich viel Neues aneignen. Und ganz ehrlich, es war mit Sicherheit nicht so exotisch! Aber was macht das schon im Vergleich zu der Freude und Erfüllung, genau an dem Platz zu sein und das zu tun, was Gott für ihn geplant hatte?

Und genau das hat sein «Jahr für Gott» erfolgreich gemacht! Egal ob Kurzzeiteinsatz oder Langzeit Missionar: Gott stellt uns durch unseren Einsatz in seinem Reich immer wieder eine Frage: «Wer hat wirklich das Zepter deines Lebens in der Hand?» Indem wir das Zepter abgeben, geben wir gleichzeitig Gott Raum SEINEN Plan für unser Leben zu verwirklichen. Und eines ist gewiss: dieser Plan ist grösser, aufregender und schöner als wir uns das vorstellen können!

Geschmack bekommen? Interesse mit dabei zu sein und das Land des Dienens zu betreten?

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