Histoires

Unter Pilgern

Als Justice DTS reisten wir elf Wochen durch Spanien. Vier Wochen verbrachten wir auf dem Jakobs-Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Zwei Wochen wanderten wir und während zwei Wochen führten wir eine Unterkunft namens «La Fuente del Peregrino» (der Brunnen/die Quelle des Pilgers). Jeden Tag begegneten wir Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt. Wir hiessen sie willkommen, schenkten Tee aus, stellten saubere Toiletten zur Verfügung und erzählten ihnen von Jesus.

Jeden Nachmittag beteten wir mit den Pilgern und zeigten den Jesus-Film in der jeweils am besten verstandenen Sprache. Wir kochten und assen gemeinsam und nach dem Abendessen erzählten wir einander von der Pilgerreise. Jedes Mitglied unseres Teams hatte die Möglichkeit, diese Zeit zu leiten und als Abschluss ein persönliches Erlebnis oder eine Geschichte aus der Bibel zu erzählen. Dann bekam jeder Pilger ein Geschenk von uns. Ein Armband, welches die verschiedenen Stationen unseres Lebens darstellte. Wir erklärten, dass wir alle Fragen hätten, und dass wir die Antworten nicht am Ende der Pilgerreise gefunden haben, sondern in Jesus selbst.

An einem Tag, als alle 10 Betten der Unterkunft belegt waren, kam eine Gruppe von fünf Frauen bei uns an. Sie waren erschöpft von der Reise und suchten eine Schlafmöglichkeit. Also stellten wir unsere eigenen Betten zur Verfügung und schufen so Platz für unsere Gäste. Nach dem Abendessen klopfte es. Ein britischer Mann stand vor der Türe, er hatte schon vor einem Jahr in dieser Unterkunft übernachtet. Wir hiessen auch ihn willkommen, bereiteten ein weiteres Bett für ihn vor und gaben ihm zu essen.

Das Programm ging wie gewohnt mit Geschichten und dem Geschenk weiter. Am nächsten Tag nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns und gingen davon aus, keinen unserer Gäste jemals wieder zu sehen.

Aber drei Wochen später auf unserem Weg von Santiago nach Finisterre, als wir im Dorf eintrafen, sahen wir den Mann wieder: Er sass auf einer Bank direkt vor uns! Während wir uns unterhielten, nahm er das Armband aus seiner Tasche und erklärte uns, dass er es mit sich getragen habe und dass es ihn immer daran erinnere, was wir ihm erzählt hatten. Als wir unseren Weg fortsetzten, waren wir ermutigt davon, wie Gott durch Gastfreundschaft, Worte und ein kleines Geschenk ein Leben berühren kann!

Mögen die Samen, die während unserer Zeit in Spanien und auf dem Pilgerweg gesät wurden, Früchte tragen und möge Gott im Leben dieser Menschen am Werk sein!

 

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