Histoires

Einsatz in England?!

Wer macht denn so etwas? Da lernt man ja keine neue Kultur kennen, verfällt nicht in einen Kulturschock, hat immer fliessend Wasser. Und überhaupt ist das nicht, was man sich unter einem Missionseinsatz vorstellt. Dies waren meine Gedanken, als ich von der Möglichkeit eines Praktikums unter Muslimen in Birmingham erfuhr.

Arbeit unter Muslimen praktisch erlebt

Nach einem Telefonat mit dem Leiter von ReachAcross beschloss ich, mich zu bewerben, und flog dann für vier Wochen nach Birmingham. Untergebracht war ich im Missionshaus. Das war eine besonders schöne Erfahrung für mich. Immer war jemand da, wenn ich eine Frage hatte. Wir trafen uns zum Gebet, diskutierten über verschiedene Dinge, besuchten Muslime oder organisierten Aktionen zusammen mit lokalen Kirchen.

Die Mitarbeitenden waren sehr bemüht mir einen Einblick in die Arbeit mit Muslimen zu verschaffen. Dazu zählte ein wöchentlicher Schulungskurs, der über die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten von Christentum und Islam informierte. Ich konnte dabei sein und mithelfen bei Englischkursen für Migranten, Mutter-Kindgruppen, beim Besuch einer Moschee, Tür-zu-Tür-Aktionen und bei vielen Besuche bei Muslimen. Sehr bewegt haben mich verschiedene Berichte von Muslimen, die nun Jesus nachfolgen.

Am liebsten wäre ich da geblieben

Ich fühlte mich sofort sehr wohl, knüpfte Freundschaften, und war von der Kultur begeistert. Manchmal dachte ich, dass das nicht England sein konnte. Geschäfte, die Saris verkauften, verhüllte Frauen oder Arabisch sprechende Menschen, liessen mich manchmal daran zweifeln, ob ich wirklich in Birmingham gelandet war. Die Zeit des Praktikums war sehr wertvoll für mich, und ich wäre am liebsten nicht mehr zurückgeflogen. Als ich im Flugzeug sass, nahm ich mir fest vor, auch zu Hause Kontakte zu Muslimen zu suchen, und begann, für muslimische Freunde zu beten.

Mein Herz schlägt jetzt für Muslime

Heute, sechs Monate nach meinem Praktikum in England, sammle ich weiterhin Erfahrungen mit Muslimen. Ich gebe ehrenamtlich einmal die Woche Deutschnachhilfe für minderjährige Flüchtlinge, und lerne von ihnen sehr viel über die islamische Kultur.

Manchmal kann ich mir sehr gut vorstellen, einmal in die Heimatländer meiner Schüler zu fliegen, und dort das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen. Ich bin sehr neugierig, was Gottes Pläne für meine Zukunft sind. Im Moment aber sehe ich meine Aufgabe darin, Muslimen in meiner Nähe zu dienen. Gott hat mir ein Herz für sie geschenkt!

 

www.reachacross.ch