Histoires

Ich gebe - und werde beschenkt!

Der Wunsch, meine Zeit und Fähigkeiten gezielter für Gottes Reich einzusetzen, brachte mich dazu, für sechs Monate einen Einsatz in Jeffreys Bay, Südafrika zu starten. So begann ich vor gut zwei Monaten meinen Einsatz im Projekt „Timion". Ich betete dafür, dass Gott mich wirklich brauchen kann, und dass er mich in dieser Zeit verändern würde. Was ich bis jetzt schon erleben durfte, erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit.

Ich wurde bei „Timion" herzlich aufgenommen. Es macht mir Spass, dass ich mein erlerntes Wissen als Schreiner sehr gut einbringen kann und kommt nun auch den Arbeitskollegen in der Werkstatt zugute, die keine Schreinerausbildung genossen haben. Das Absolvieren einer fundierten, guten Lehre und die Möglichkeit zur Weiterbildung, hatte ich bisher als selbstverständlich angesehen und war auch ein wenig stolz auf erworbenes Können. Gott lehrte mich aber Demut. Ich erkenne immer mehr, dass alles, was ich bin und kann von Gott kommt. Ich danke ihm für alles, was er mir bis jetzt geschenkt hat und will ihm das zurückgeben. Mit Nicolas, einem weiteren Freiwilligen bieten wir den Mitarbeitern nun eine kleine Basisausbildung. Es ist für uns Herausforderung, aber die Freude und der Wille der Mitarbeiter, von uns zu lernen, ist uns Ermutigung. Mit den Therapeutinnen mit in die Townships zu gehen und zu sehen und zu erleben, wie die in der Werkstatt hergestellten Produkte den Kindern helfen, ist Highlight.

Mitzuerleben wie ein Junge mit Hilfe eines Timion-Produkts das erste Mal, ohne sich an die Mutter zu klammern, gehen kann, ist grossartig! Mütter werden mit ihren Kindern in Camps eingeladen. Wir spielen mit den Kindern und entlasten so die Mütter von ihrem, oft sehr strengen und schwierigen Alltag. Sie können auftanken, werden ermutigt und bilden neue Freundschaften mit Frauen in ähnlichen Situationen. Indem wir anderen geben (speziell den Müttern), erhalten wir schlussendlich mehr zurück als wir gegeben haben.

 

Timion wurde im November 2006 von Daniel und Anika Meyer gegründet. Der Schweizer Orthopädist und die südafrikanische Physiotherapeutin lernten sich bei ihrer Arbeit in Sierra Leone und im Irak kennen, wo sie sich beide zwischen 1998 und 2003 in Hilfsprojekten für behinderte Kinder engagierten. Nach einer einjährigen Bibelschule bei YWAM entschied sich das Paar, marginalisierte Kinder mit Behinderungen in Südafrika zu unterstützen. Da Anika Verbindungen zur UCSA (Uniting Christian Student Association) hatte, zogen sie im Oktober 2006 nach Jeffreys Bay. Ihre Arbeit widmet sich behinderten und sozial ausgegrenzten Kindern in ländlichen Gebieten sowie Townships Südafrikas; unabhängig ihrer Religion, Herkunft, Ethnizität und Geschlecht. Infos: http://timion.org/

 

www.swiss-mennonite-mission.org