Histoires

Not stillen, zuhören, von Jesus erzählen

Während meines Einsatzes in Südafrika ging ich auf dem Nachhauseweg oft durch den Bahnhof. Dort sassen immer viele Bettler. Einmal sprach mich einer von ihnen an und bat mich um Essen. Er hiess David. Ich kaufte ihm etwas und verwies ihn auf die kostenlosen Mahlzeiten, die eine Kirchgemeinde anbot. Danach betete ich für ihn und ging weiter. Eine Woche später traf ich David am selben Ort wieder. Erneut bat er mich um Essen. Auch dieses Mal besorgte ich ihm etwas, blieb dann aber länger bei ihm. Ich hörte seiner Geschichte zu, erzählte aus meinem Leben und erklärte ihm, weshalb ich an Gottes Versorgung glaube. Während ich erzählte, verspürte ich so viel Mitleid mit David, dass ich fast in Tränen ausbrach. Es fühlte sich an, als ob es Gottes Mitleid war und nicht aus mir heraus kam. Darüber staunte ich echt. Ich schenkte David ein Neues Testament, betete für ihn und machte mich auf den Nachhauseweg.

In der darauf folgenden Woche sah ich David nicht und war, ehrlich gesagt, ein bisschen traurig darüber. Doch ein paar Tage später traf ich David wieder. Er sagte, er habe nach mir gesucht, um sich zu bedanken. Er gehe nun in die Kirche, lese viel im Neuen Testament und bete zu Gott. Als Ausdruck seines Dankes überreichte er mir ein Buch als Geschenk. Das hatte ich echt nicht erwartet. Ich war überglücklich, denn Gott hatte mich offenbar dazu gebraucht, im Leben dieses Mannes eine Veränderung anzustossen!

Diese Begegnung lehrte mich drei Dinge, die nötig sind, um jemandem aufzuhelfen: Die sichtbare und aktuelle Not stillen, sich echt für den Menschen interessieren und von Jesus und seinem Werk erzählen.

 

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