Histoires

Mein wunderbares Erlebnis im Kurzzeiteinsatz

Während ich in Kambodscha war, merkte ich, dass Gott mich all die Jahre vorbereitet hatte, um im Bereich «Member Care»  zu dienen.

In den ersten drei Monaten, während der Sprachausbildung, lernte ich viel über die kambodschanische Kultur. Ein Teil dieser Kultur und Werte war mir von Korea her vertraut, z. B. der Respekt vor den älteren Menschen. Ich schätzte an den Kambodschaner, wie einfach sie lebten. Das beeinflusste auch meine Haltung gegenüber Gott und ich merkte, wie oft ich früher undankbar war!

Mit den Verkehrsbedingungen in Kambodscha hatte ich anfangs echt Mühe, bis ich mich an das totale Chaos gewöhnte - und nach und nach lernte ich die unsichtbaren Regeln auf der Strasse kennen.

Es war ein Privileg für mich, dass ich in den ersten Monaten keine andere Aufgabe hatte und nur die Sprache lernen konnte. Einerseits fühlte ich mich lethargisch und schuldig, «nichts zu tun», andererseits Seite haben mir die Orientierungen (Einführungsveranstaltungen) und die monatlichen Treffen von Interserve viel gebracht. Sie zeigten auf, was um mich herum passierte. In einer Sitzung wurde mir ein Bild von einem Landwirt gezeigt , der in der Hängematte lag und offenbar nichts zu tun hatte. In der Tat wartete er auf die nächste Ernte. Es fiel mir auf, dass ich solche Bilder brauchte, um mehr über die Kultur zu lernen.

Sechs Monate später begann ich zwei Organisationen zu dienen, einer lokalen Gruppe und den christlichen Arbeitern. Ich habe viel von ihnen gelernt, vor allem, welche Schwierigkeiten sie durchlaufen. Die Treffen mit den TCKs (Kinder von Ausländern) wurden zu anschaulichen "Hands-on", das Theoretische wurde ins Praktische umgesetzt.

Leider hatte ich Heimweh. Als einzige koreanische Beraterin konnte ich mich mit niemandem so richtig austauschen. Dann hatte ich mit meinem Motorrad einen Verkehrsunfall. Plötzlich war alles um mich herum unsicher und chaotisch, das wiederum frustrierte mich sehr. Ich fühlte mich unbehaglich und war wütend. Gott «empfahl» mir zu beten. Ich erlebte dadurch echten Segen von oben und ich spürte den Schutz des Heiligen Geistes.

Und plötzlich erhöhte sich die Anzahl der Ratsuchenden und es war auf einmal herausfordernd, meinen Zeitplan einzuhalten. Ich geriet in Panik. Aus dem Stress wurde Angst. Ich fühlte einen Druck auf mir, so sehr, dass ich mich bald selber beraten lassen musste. Auch an Feiertagen und Wochenenden war ich im Dienst. Ich zog mich von den Menschen immer mehr zurück. Ich versuchte, in der Bibel zu lesen. Es war aber auch schön, an zwei Seminaren teilzunehmen.

Irgendwie führte mich Gott. Ich erlebte höchste Fürsorge von meiner Familie und engen Freunden; zudem führte Gott mich zu Koreanern, die langfristig, d. h. für 10 oder 20 Jahre im Dienst waren. Sie waren vollständig gesund, was mich erleichterte. Ich erkannte, dass die Beibehaltung des Gleichgewichts zwischen Dienst und Ruhe von entscheidender Bedeutung war für eine gesunde Aufgabenerfüllung. Ich habe auch gelernt, dass «Ruhe», d. h. die Aufteilung der Liebe Gottes und der Interaktion mit anderen, im Zusammenhang stehtmit den ökologischen und emotionalen Herausforderungen, die jeden Christen betreffen. Zur gleichen Zeit habe ich gelernt, dass im Zentrum von allem Gottes Fürsorge und sein liebevolles Herz für diejenigen, die ihm gehorchen, stehen - egal in welcher Herausforderung wir uns befinden.

Ich möchte meine tiefste Dankbarkeit aussprechen zu denjenigen im Country-Team, die mich konstant unterstützten und ermutigten. Ich habe viel über Kambodscha und das Leben als christlicher Arbeiter gelernt, und ich habe mich verpflichtet, langfristig in Übersee zu dienen. Ich preise den Herrn für alles, was er für mich getan hat.

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