Histoires

Zwei Monate Haiti - prägend fürs ganze Leben

Für mein Wahlpraktikum am TDS Aarau reiste ich anfangs Juli 2015 für zwei Monate nach Haiti. Dort lebte ich auf der Base von Jugend mit einer Mission (YWAM) in der Stadt St. Marc, ungefähr zwei Stunden nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince. 1991 sind die ersten beiden Missionarsfamilien dorthin gereist, haben Land gekauft und die Base aufgebaut – und nach und nach sind mehr Missionare dazugekommen. So leben und arbeiten inzwischen rund 30 amerikanische, kanadische und haitianische Missionare dort.

Vielfältige Aufgaben
Die Menschen in Haiti haben nicht nur mit Armut und Arbeitslosigkeit zu kämpfen, sondern auch immer noch mit den Folgen des schweren Erdbebens vor fünf Jahren. Jugend mit einer Mission engagiert sich daher in den unterschiedlichsten Bereichen wie Bildung, Unterstützung beim Bau von Häusern, Gefängnisseelsorge, Training, Leiterschaftskurse und vieles mehr.
Ich hatte die Möglichkeit, in verschiedenste Bereiche hineinzusehen und das Leben in Haiti kennenzulernen. Jeden Samstag besuchten wir ein Waisenhaus, spielten und tanzten mit den Kindern. An einem Sonntag durfte ich mit ins Gefängnis, wo wir einen Gottesdienst durchführten und anschliessend für die Gefangenen beteten. Zudem gingen wir ins Landesinnere und besuchten Dörfer, in denen die Missionare schon seit längerer Zeit Beziehungen pflegen und die Bewohner unterstützen und beraten.

Kochen auf Kreol
Jeden Sonntagabend fand „Kid’s Church“ statt und 60bis 100 Kinder kamen in den Gottesdienst. Es war ein unvergessliches Erlebnis, mit so vielen haitianischen Kindern einen Gottesdienst zu feiern.
Zudem führten wir auf der Base zweimal zehntägige Dance Camps mit rund 30 haitianischen Kindern durch. Die Kinder lernten dabei vieles über Gott und die Bibel - und natürlich gehörten täglich Tanzstunden dazu. An den beiden letzten Tagen der Camps gingen wir mit den Kindern für Einsätze in die Stadt. Dort führten sie ihre gelernten Tänze vor, es wurde eine Predigt gehalten und zum Abschluss beteten wir für die Menschen.
Ich durfte dabei unter anderem in der haitianischen Küche des Camps mithelfen. So lernte ich alle Namen von Früchten und Gemüsen auf „Kreol“ und verstehe nun nach acht Wochen einfache Konversationen auf Kreol. Kreol und Französisch sind die Hauptsprachen in Haiti. Das Arbeiten zusammen mit den haitianischen Frauen gefiel mir sehr und ich gewann sie sehr lieb.

Für die Zeit in Haiti bin ich Gott unendlich dankbar. Es war ein grosses Privileg für mich, dass ich dorthin gehen und  so viele unvergessliche, eindrückliche Erlebnisse machen durfte.

tdsaarau.ch