Histoires

Passe ich nach Japan?

Ich machte einen 8-wöchigen Einsatz bei 7MEDIA in Yokohama, Japan. 7MEDIA ist ein internationales, kreatives Team, welches durch digitale Medien die Jugend in Japan mit dem Evangelium erreichen will.

Ich wollte ganz grundsätzlich herausfinden, ob ich nach Japan passen würde – und so war dieser Einsatz die optimale Gelegenheit dafür. Dadurch öffnete sich mir die Sicht für den Alltag in Japan, wie man wohnt, einkauft und auch den Abfall zur rechten Zeit herausbringt. Klingt vielleicht simpel, doch auch das gehört zum Missionsleben.

Zudem hatte ich das Privileg, auf einem Gebiet zu arbeiten, das wirklich eine Leidenschaft von mir ist: Filme produzieren. Ich durfte drei Tage pro Woche daran arbeiten, der nächsten Generation durch Filme das Evangelium näher zu bringen. Eine Arbeit, bei der man vielleicht nicht wirklich sieht, wieviel Frucht sie bringt, aber bei der man trotzdem wissen darf, dass Gott wirkt. Einen Kurzfilm, den wir in dieser Zeit produziert haben, findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=0vMHp6b7h90

Teil einer neuen Familie
Neben der Arbeit besuchte ich regelmässig die Gemeinde in Yokohama und fand dort sehr schnell ein Zuhause. Selten habe ich so fröhliche und offene Japaner getroffen wie in dieser Gemeinde.

Zudem war ich Teil einer Jugendgruppe, die sich immer während dem zweiten Gottesdienst getroffen hat. Zuerst verstand ich nicht viel, da sich die Jugendlichen natürlich auf Japanisch unterhielten. Doch nach einiger Zeit kannte ich ein paar Leute und es wurde für mich auch bruchstückhaft übersetzt, was gerade gesprochen wurde.

In der letzten Woche durfte ich in dieser Gruppe eine Andacht halten und merkte, wie die Jugendlichen mich ins Herz geschlossen hatten. Ich war erstaunt, da ich doch praktisch keine Worte mit ihnen geredet hatte. Ich lernte, dass ich einfach durch das Dabeisein ein Teil dieser Gemeinschaft werden durfte, ein Teil dieser Familie.

Neues und tieferes Vertrauen
In Yokohama wohnte ich die meiste Zeit alleine. Zudem hatte ich zwei Tage pro Woche frei, in denen ich das Programm selbst gestalten konnte. Trotz Japanisch-Unterricht an meinen freien Tagen hatte ich viel Zeit für mich. Dadurch war es eine intensive Zeit, in der ich erleben durfte, was es bedeutet, von Gott abhängig zu sein. Das Vertrauen auf ihn wurde tiefer, da ich in diesem Land als Fremder unterwegs war - beobachtet auf den Strassen und in den Läden. An einigen Tagen fühlte ich mich auch einsam. Wie kostbar wurde mir die Gemeinschaft mit meinem Gott und Vater, der mich immer wieder versorgte und stärkte. Was braucht man mehr, wenn man weiss, dass Gott mit einem ist?

http://7media.org/