Histoires

Geprägt von Armut und dem Glauben an einen guten Gott

Im Rahmen meiner Ausbildung am TDS Aarau durfte ich zwei Monate auf den Philippinen verbringen. Ich schloss mich dem Kurzeinsatz-Team von OM (Operation Mobilisation) Schweiz an und lebte so für neun Wochen in der philippinischen Stadt Cebu. Cebu ist eine Grossstadt – nicht so gross wie Manila, aber mit mehr als 860 000 Einwohnern einiges grösser als jede Schweizer Stadt.

Eine neue Lebensperspektive geben
Die grössten Probleme auf den Philippinen sind die offensichtliche Armut und die vielen Strassenkindern. OM Philippines hat deshalb bewusst den Fokus auf diese beiden Bereiche gelegt: Sie bieten ein Kinderprogramm mit gesundem Essen an, haben ein Schulabschlussprogramm für Schulabbrecher gestartet oder unterstützen Kinder finanziell, damit diese die Schule besuchen können.
Eine weitere grosse Herausforderung ist, dass gerade die Philippinen häufig von Wirbelstürme und Taifune betroffen ist. So hat OM Philippines auch schon Häuser wieder aufgebaut, welche von solchen Stürmen zerstört wurden.
In all dieser Arbeit kommt ein Grundsatz zum Vorschein: Den Menschen soll mit Hingabe und Liebe eine neue Lebensperspektive gegeben werden. Dabei wird nicht primär auf ausländische Hilfe gebaut, sondern das Kernteam mit Einheimischen besetzt.

Bereichernde Aufgaben
Ich teilte mir während diesen zwei Monaten das Wohnhaus mit fünf jungen Frauen aus Deutschland. Der Austausch miteinander war für uns alle eine grosse Bereicherung, wenn wir die Ereignisse des Tages verarbeiten mussten.
Zu solchen Ereignissen gehörten beispielsweise die wöchentlichen Outreaches in die verschiedenen Slums, bei denen wir jeweils ein Kinderprogramm organisiert haben.
Ein Slum muss man sich folgendermassen vorstellen: eine grosse Fläche, auf der mehr oder weniger baufällige Betonblockhäuser stehen. In diesen Häusern, die meistens nur aus einem Raum bestehen, leben die armen Familien, meistens zu acht oder zu zehnt. In den Ein-Raum Häusern wird gekocht, geschlafen, gelebt, gespielt usw. Das dreckige Wasser wird auf der Strasse entsorgt – wobei die Strasse gleichzeitig auch als WCs dienen.
Und in solchen Slums haben wir Kinderprogramme durchgeführt. Zu Beginn war es für mich ein Schock, doch die Kinder überschütteten mich mit Lachen und Freude, so konnte ich am Ende meiner neun Wochen den Outreach auch richtig geniessen.

Rückblickend auf die neun Wochen kann ich sagen, dass es eine unglaublich bereichernde Erfahrung war. Ich durfte lernen, welch starken Glauben diese Strassenkindern an Gott haben, aber ich durfte auch erfahren, dass Gott mich nicht eine Sekunde allein lässt.

tdsaarau.ch