Histoires

Nehemia – restoring families in Madagaskar

Madagaskar ist zwar reich an Bodenschätzen – gehört aber zu den ärmsten Ländern der Welt. Seit es 1960 die Unabhängigkeit von Frankreich erlangt hat, blieb die politische Lage nie lange stabil. Korruption und Regierungskrisen vergrössern Armut und Not der Bevölkerung ständig.
In der überbevölkerten Hauptstadt Antananarivo, kurz Tana, wo wir leben, ist zudem der Kontrast zwischen Arm und Reich enorm gross.

So wie Nehemia die Stadtmauern aufgebaut hat …
Im Hochland rund um Tana sind die meisten Madagassen sehr religiös und gehören der katholischen oder reformierten Landeskirche an. Der christliche Glaube wird da oft mit der traditionellen Ahnenverehrung vermischt.
2004 wurde hier das Projekt Nehemia Madagasikara gegründet. Damit dienen wir den Familien in der Region. Den Namen hat das Projekt aus der Geschichte des Volkes Israel: Nach dem Exil in Babylon baute Ezra mit einigen Rückkehrern den Tempel Gottes in Jerusalem wieder auf, aber der Feind fiel immer wieder in die Stadt ein. Damit wurde dem Volk verunmöglicht, den regelmässigen Tempeldienst wieder aufzunehmen und die Beziehung mit Gott so zu pflegen, wie er es geplant hatte.
Nehemia realisierte, dass unbedingt die zerstörten Stadtmauern aufgebaut werden müssten, um den Feind abzuhalten. Erst dann konnten sich die Bewohner Jerusalems wieder auf ihren eigentlichen Auftrag als Volk Gottes konzentrieren – nämlich ihm zu dienen.

… wollen wir Familien wiederherstellen
So, wie Nehemia die Stadtmauern wieder aufgebaut hat, möchten wir Familien „rundum“ wiederherstellen, um ihnen letztendlich zu einem stabilen geistlichen Leben zu verhelfen.
Unser grösstes Anliegen ist, dass Menschen Jesus persönlich kennen lernen und seine Jünger werden. Doch wenn der Feind ständig über die «gefallenen Mauern» (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Obdachlosigkeit, kein Schulgeld, kein Essen…) eindringen und zerstören kann (kaputte Familien, Alkoholsucht, Missbrauch, Kriminalität, verdorbene Mentalität …), dann bestimmen Sorgen und der Überlebenskampf den Alltag der Menschen und Glaubenswachstum wird verhindert. Ein madagassisches Sprichwort drückt es treffend aus: «Wenn der Bauch Hunger hat, irrt der Geist umher.» Darum muss geistliche Hilfe mit praktischer Hilfe einhergehen.

Jeder baut seinen Teil der Mauer auf
Folgende Arbeitszweige gehören zu unserer Arbeit:

- Hausgemeinden: Die Gläubigen treffen sich sonntags in ihren Häusern, um Gott anzubeten und beim Lesen Seines Wortes auf Ihn zu hören. 1 x pro Monat findet ein gemeinsamer Gottesdienst pro Region statt.
- Bibelkreise: Wöchentliches Bibelstudium auf zwei Arten. 1. Lies die Bibel und finde heraus, was dir der Text für deinen Alltag sagen will. 2. Tauscht über eure Alltagsprobleme aus und sucht in der Bibel nach Lösungen.
- Ausbildungszentrum: Haushalts-/Handarbeitsschule für junge Frauen, Krippe für vernachlässigte Kleinkinder, diverse Kurse. Neu: ganzjährige Französisch-Nachholklasse.
- Krankenkasse und Arztpraxis: Durch einen geringen monatlichen Beitrag erhalten die Mitglieder medizinische Grundversorgung. Familienplanung.
- Selbsthilfegruppen: Gläubige sparen solidarisch, um sich in Notlagen gegenseitig zu unterstützen (Spital, unbezahlte Miete, Mikrokredite, etc.)
- Club Rota (Sozialarbeit): Individuelle Begleitung von Menschen, die mit dem Leben überfordert sind (materielle Hilfe, Jobsuche, Seelsorge, Vermittlung, rechtliche Hilfe, etc.) 
- Club David: Eine Art Jungschar, die Kinder und Jugendlichen lernen da, Verantwortung zu übernehmen für ihr eigenes Leben und für andere. Alljährliches Kinderlager. Schulunterstützung.

Der Madagasse Zaka leitet sowohl das Nehemia Projekt mit ca. 10 Mitarbeitern sowie auch die daraus entstandenen Gemeinden. Wie in der biblischen Geschichte ein jeder aufgefordert wurde, seinen Teil der Mauer wieder aufzubauen, so sind auch wir dankbar, dass viele ihren Teil dazu beitragen.


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