Histoires

Braucht es uns denn noch?

Immer wieder hören wir Geschichten von Muslimen, denen Jesus begegnet. Es ist erstaunlich, wie Gott wirkt und Muslime in seine Nachfolge einlädt. Um diese Menschen in der Nachfolge zu begleiten, braucht es Christen, die bereit sind, ihnen zu dienen, ihre Sprache zu lernen und einen Teil ihrer Zeit, ihres Lebens hinzugeben. Noch längst gibt es nicht überall eine einheimische Kirche, die das tun kann. Deshalb gilt der Missionsauftrag Jesu uns immer noch.

Ibrahim und das kleine Heftchen
Ibrahim stammt aus einem islamischen Land in Westafrika. Er wächst in einer kleinen Stadt in der Provinz auf. Früh lernt er, was es heisst, ein guter Muslim zu sein. Als Jugendlicher lebte er eine Weile bei einem Onkel in einem Nachbarland. Eines Tages drückte ihm jemand auf der Strasse eine kurze christliche Schrift in die Hand. Darin ging etwas über einen gewissen Jesus. Ibrahim verstand nicht, was hier geschrieben stand, aber er hatte den Eindruck, dass dieses Heftchen wichtig sei. So bewahrte er es sorgfältig auf und nahm es auch mit, als er zurück in sein Heimatland reiste.

Ein aussergewöhnlicher Traum
Durch glückliche Umstände fand er Arbeit als Übersetzer in einem Entwicklungsprojekt einer westlichen Organisation. In dieser Zeit hatte er einen Traum: Eine helle Gestalt erschien ihm und reichte ihm die Hand. „Komm, folge mir“, hörte er eine Stimme sprechen. Ibrahim fürchtete sich, aber die Person sprach: „Hab keine Angst. Folge mir. Ich bin es. Ich habe dich ausgewählt für dein Volk. Ich verlasse dich nie und werde immer dein Freund sein.“ Dieser Traum ging Ibrahim nicht mehr aus dem Kopf.

„Kannst du mir helfen?“
Kurze Zeit später hatte Ibrahim eine Begegnung mit einer Christin aus dem Westen. Diese war auf der Suche nach einem einheimischen Sprachhelfer, der sie beim Sprachstudium unterstützen konnte – und Ibrahim bot sofort an, diese Aufgabe zu übernehmen. Bei einem Treffen brachte er das Heftchen mit, das er seit langem aufbewahrte, und zeigte es der Frau. „Kannst du mir helfen?“, fragte er sie. Und das konnte sie! Sie erzählte ihm von Jesus und schnell wurde ihm klar, wer ihm im Traum begegnet war. Er bekam eine Bibel geschenkt, in der noch mehr über diesen Jesus stand.

Widerstand und Ablehnung
Durch seine Arbeit war Ibrahim viel unterwegs und besuchte Dörfer auf dem Land. Hier erzählte er Geschichten aus der Bibel und erklärte den Leuten, wer Jesus ist. So kamen weitere Muslime zum Glauben an Jesus. Wohl rund 60 Menschen folgten Jesus nach, weil sie durch Ibrahim von ihm gehört hatten. Es dauerte nicht lange, bis Ibrahim zu spüren bekam, dass sein neuer Glaube nicht überall auf Wohlwollen stiess.
Seine Familie und Verwandtschaft begann, ihm das Leben schwer zu machen. Man mied ihn und schloss ihn aus der Gemeinschaft aus. Seine beiden Ehefrauen mit den Kindern mussten ihn verlassen. Dennoch bleib er seinem Glauben treu.

Akzeptiert
Ibrahim ist heute etwa 50 Jahre alt. Noch immer folgt er Jesus nach. Eine seiner Frauen ist zu ihm zurückgekehrt und auch sie hat Jesus kennengelernt. Ibrahim hat allem Druck und allen Anfeindungen Stand gehalten. Heute ist er akzeptiert in seinem Dorf. Er trifft sich mit anderen Gläubigen, die zum Teil weit verstreut leben. Er freut sich über die Besuche von Mitarbeitern von ReachAcross. Er spielt eine wichtige Rolle dabei, sein Volk mit dem Evangelium zu erreichen. Beten wir, dass durch Ibrahim und andere Gläubige noch viele seiner Landsleute Jesus begegnen können.


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