Histoires

„Ich gehe jetzt nicht mehr nach Hause…“

Karima ist eine selbstbewusste und dynamische junge Frau. Sie lebt in einem islamischen Land in Ostafrika. Sie kümmert sich um Flüchtlinge und um die wenigen gläubigen Frauen, die es in ihrer Volksgruppe gibt. Nicht immer war Karima so offen und freundlich. Die Begegnung mit Jesus hat die ehemalige Muslimin verändert und ihr ein neues Leben geschenkt. Und da war noch eine Christin aus dem Westen, die bereit war, ihr viel Geduld und Liebe zu schenken.

Ablehnung und Missbrauch
Karima ist die älteste von 15 Geschwistern. Sie wächst in einem armen Vorort einer grossen Stadt auf. Ihr Vater ist Polizist – doch er verdient so wenig, dass er seine Familie nur knapp ernähren kann. Die Beziehung zur Mutter ist schwierig. So erfährt Karima wenig Liebe und Anerkennung.
Nach 12 Schuljahren schafft sie den Schulabschluss nicht. Sie wird rebellisch, ist verbittert und lässt niemanden an sich heran. Dennoch findet sie Arbeit und ist dort sehr fleissig. Von zu Hause ausziehen kann sie aber nicht. Die Familie braucht die zusätzlichen Einkünfte.

Einen Stapel Kleider bei jedem Besuch
Durch ein Sportprogramm kommt sie mit Christen aus dem Westen in Kontakt. Hier spürt sie Wertschätzung und Annahme. Sie knüpft Freundschaft zu Lydia, einer Schweizerin. Es ist oft nicht einfach mit Karima. Es gelingt ihr kaum, Nähe zuzulassen. Immer wieder gerät Karima zu Hause mit ihrer Mutter aneinander. So beschliesst sie, zu Lydia, ihrer christlichen Freundin aus dem Westen, zu ziehen – jedoch ohne diese zu fragen. Zu jedem Besuch bringt Karima einen Stapel Kleider mit, den sie dann zum Erstaunen ihrer Freundin in deren Wohnung zurücklässt. Eines Abends teilt Karima dann mit: „Ich gehe jetzt nicht mehr nach Hause. Ich bleibe bei dir.“ Lydia nimmt sie auf. Das Zusammenleben klappt meistens gut. Lydia hat die Angewohnheit, jeden Tag laut in der Bibel zu lesen. Das passt Karima nicht und sie äussert sich abschätzig darüber. Als Lydia jedoch eines Tages ihre Bibellektüre vergisst, fragt Karima sie: „Willst du heute nicht lesen?“

Helle Gestalt im Traum
Dank ihrer guten Englischkenntnisse findet Karima Arbeit in einer Bank. Ihr Fleiss und Einsatz werden schnell bemerkt. Zu Hause plagen sie oftmals Ängste, sie fühlt sich wertlos und ist verbittert. Eines Nachts begegnet ihr im Traum eine helle Gestalt. Am nächsten Morgen ist Karima verstört. Sie erzählt Lydia ihren Traum und erklärt: „Ich werde bald sterben. Diese Gestalt war der Engel Gabriel, der mir meinen Tod ankündigen will.“ „Nein, das war Jesus, der dir erschienen ist“, widerspricht Lydia.

Türe zum Herzen öffnen
Weitere Träume folgen. Immer wieder erscheint dieser Mann aus Licht. Einmal begegnet er Karima als Hirte und spricht zu ihr: „Ich bin der gute Hirte und weiss, was meine Schafe brauchen.“ Karima wird viel von Angst geplagt in diesen Wochen. Lydia rät ihr, Jesus in ihr Leben einzuladen und ihm die Türe zu ihrem Herzen zu öffnen. „Ist das denn nötig?“, fragt Karima. „Er kann doch zu mir kommen.“ Lydia liest ihr den Bibelvers aus Offenbarung 3, 20 vor: „Siehe ich stehe vor der Türe und klopfe an. Wer immer auf meine Stimme hören wird und die Türe öffnet, bei dem werde ich einkehren (…).“

Jesus setzt frei
Eines Abends macht Karima den mutigen Schritt. Sie lädt Jesus in ihr Leben ein. Sie spürt, wie ein Friede in ihr Leben kommt. Bitterkeit und Härte weichen. An ihrem Arbeitsplatz wird sie bald auf ihre Veränderung angesprochen. Mutig bekennt sie, dass Jesus diese Veränderung bewirkt hat. Offen spricht sie über ihren neuen Glauben. Ihre Familie reagiert ablehnend – da sie aber von ihrem Einkommen unterstützt, hat die Familie den Kontakt nicht abgebrochen. Karima trifft sich mit anderen gläubigen Landsfrauen. Sie spricht über ihren Glauben und sagt: „Jesus setzt frei. Er kann Leben verändern. Ich habe es selber erlebt!“
Jesus verändert Leben – aber dafür braucht er Menschen wie Lydia. Oder dich?


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