Histoires

Ex-Sträflinge in Houston erreichen

Nach dem dreimonatigen Schulteil befinden wir uns als Jüngerschaftsschule (DTS) von JMEM Wiler nun im Einsatz in Houston, Texas. Mit einer Bevölkerung von mehr als zwei Millionen ist Houston die viertgrösste Stadt in den USA und wächst jedes Jahr rapide. Als Team hatten wir das Privileg, vier Wochen in dieser weitläufigen Metropole zu verbringen, wo man dem schlimmsten Verkehr Amerikas begegnet, die himmelhoch konstruierten Strassen und Überführungen bewundern kann und mit überaus traurigen menschlichen Schicksalen in Kontakt kommt.

Der erste Kontakt in der Aussenwelt
Unser Team wurde unter anderem mit der Offenheit und Zerbrochenheit von Menschen, die aus dem Gefängnis entlassen und in die Welt zurückgeschickt werden, konfrontiert: Jeden Freitag waren wir Teil von 7MORE, ein Dienst, der um Männer und Frauen kümmert, die in die Aussenwelt zurückkehren, nachdem sie zwischen sechs Monaten und 30 Jahren im Gefängnis gewesen sind. Die Statistik besagt, dass bei einem freigelassenen Häftling, der ohne Hilfe bleibt, eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit besteht, dass er wieder rückfällig wird. Wenn er aber innerhalb der ersten zwei Wochen Hilfe erhält, wird diese Gefahr auf weniger als 10 Prozent reduziert. Das Ziel von 7MORE ist es, der erste Kontakt zu sein, den viele dieser Ex-Gefangenen mit der Aussenwelt haben. Eine Schweizerin unseres Teams beschrieb ihre Begegnung mit einem Mann namens Anthony folgendermassen: «Es war krass, ihm zu begegnen, weil er mit dreissig bereits dreizehn Jahre im Gefängnis verbracht hätte. Er war also jünger als ich, als er ins Gefängnis kam. Er hatte Angst, als wir auf ihn zugingen, aber nach einer Weile konnte ich sehen, dass er sehr offen war.»

Die Ungeliebten lieben
Viele der Männer, die aus dem Bus stiegen, sahen nicht so aus, als wollten sie über Jesus oder überhaupt mit Menschen wie uns reden. Als wir aber begannen, ihnen die Liebe Jesu durch unsere Taten zu zeigen, mit ihnen zu beten und Interesse an ihnen als Personen zum Ausdruck zu bringen, waren sie sehr aufgeschlossen. Gott gebraucht solche Dienste und Leute wie uns, um Männer und Frauen erreichen zu können, die unbedingt erfahren müssen, dass es jemanden gibt, der sich um ihre Zukunft sorgt. Unser Wunsch für den weiteren Einsatz ist es, die Ungeliebten aufzusuchen, sie zu lieben und ihnen zu zeigen, dass es einen Gott gibt, der sich um sie kümmert und eine persönliche Beziehung mit ihnen will.


jmemwiler.ch