Histoires

Kurzzeiterin Jana erzählt: Ich arbeite in hier in Costa Rica in zwei verschiedenen Projekten mit. Dadurch erhalte ich Einblick in zwei unterschiedliche Welten und erlebe den grossen Gegensatz von «Arm» und «Reich» hautnah.
Einerseits ist da mein Dienst bei «Educación Plus», einer christlichen Organisation, die in den ärmsten Vierteln der Hauptstadt San José mit Kindern arbeitet. Wir führen wöchentliche Bibelclubs durch, stellen Schulmaterialen und -uniformen zur Verfügung, trainieren die Kids im Fussball und organisieren einmal im Jahr Camps für Kinder und Jugendliche.
Einen Kontrast dazu stellt meine Arbeit im «Campamento La Cumbre», einem christlichen Abenteuercamp in den Bergen etwa zwei Autostunden entfernt, dar. Und zwar nicht nur durch das andere Klima (während in San José meist tropisch heisse Temperaturen herrschen, ist es im Camp mit Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad vergleichsweise kalt), sondern vor allem dadurch, dass ich mit Menschen arbeite,  denen es finanziell deutlich besser geht. Ich unterstütze dort das Team bei verschiedenen Outdooraktivitäten, bei denen das Evangelium im Zentrum steht.

Intensiv, aber wertvoll
Im Januar konnte ich in einem Camp von «Educación Plus» mithelfen und war dort Leiterin einer Gruppe von zehn jungen Mädchen. Die Arbeit war sehr intensiv, die Mädchen forderten meine volle Aufmerksamkeit und Geduld 24 Stunden am Tag, und Zeit zu Schlafen blieb wenig. Am letzten Tag des Camps jedoch, als wir uns alle voneinander verabschiedeten, realisierte ich erst, wie sehr mir meine Gruppe in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen war. Um die schwierigen familiären Hintergründe wissend, die bei vielen der Mädchen vorherrschen, wollte ich sie nicht nach Hause gehen lassen. Ich war sehr überrascht von der Wehmut, die bei mir aufkam und dass es mich so viel kostete, die Mädchen zu verabschieden. Dieses Gefühl war für mich ein wenig wie der Lohn der Arbeit dieser Woche.

Jana ist von Oktober 2017 bis April 2018 mit Latin Link im Einsatz in Costa Rica.


latinlink.ch