Histoires

Aus dem Haus ausgezogen – dank Gebet

Gebet verändert Nationen, Städte und Menschen. In unserem Einsatz erlebten wir, ein Team der Jüngerschaftsschule mit Fokus Gerechtigkeit, wie Gebet auch uns verändert. Als wir uns einem der schönsten Länder Osteuropas näherten, fanden wir Schönheit nicht nur in dessen Natur und Architektur, sondern auch in seinen Menschen. Ein Volk mit offenen und warmen Herzen, das sich durch Grosszügigkeit und Freundlichkeit auszeichnet.

Hühner, Kleidungsstücke und Plastikflaschen
Während unserer ersten Einsatzwoche hörten wir von einer Frau, die ihr Leben lang auf verschiedene Arten gelitten hatte. Sie ist jetzt in ihren Vierzigern und sammelt Tag für Tag Plastikflaschen und Dosen zum Recyclen, um sich ihren Haushalt und ihre Kinder zu versorgen und Brot auf den Tisch zu bringen. Sie arbeitet sehr hart und geht bis zu zehn Kilometer pro Tag, um Plastikflaschen zu sammeln. Ihr Lebensstil bringt Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel wo sie alle Plastikflaschen und die anderen gesammelten Dinge lagern soll. Das ging so weit, dass es aufgrund des ganzen Materials nicht mehr möglich war, in ihrem kleinen Haus zu leben. Die Kinder, die bei ihr wohnen, schliefen auf einem offenen Dachboden, während sie in einem vier Quadratmeter grossen Raum mit all ihren Habseligkeiten lebte. Dazu gehörten alle Kleidungsstücke und Gegenstände, die sie zum Recyclen gesammelt hatte, sowie Hühner und verschiedene andere Sachen. Man kann sagen, dass ihr Lebensraum unbewohnbar und ungesund war – für sie, ihre Kinder und ihr Umfeld.

Mit einem Lächeln gesegnet
Das Projekt, in dem wir arbeiteten, hatte ein neues Haus für die Familie gebaut. Das alte Haus sollte abgerissen werden. Die Frau war aber nicht bereit, ihr altes Heim zu verlassen und an den neuen, sicheren Ort zu ziehen. Als wir die Geschichte dieser Frau und ihrer Familie hörten, begann unser Team, für sie zu beten. Zwei Wochen lang beteten wir dafür, dass Gott ihr Herz verändert und dass sie das Alte loslassen kann. Nach diesen Gebetswochen traten wir schliesslich auf ihr Grundstück, um ihr zu helfen, aus dem Haus auszuziehen. Wir wussten nicht, wie sie reagieren würde. Zu unserer Überraschung akzeptierte sie uns nicht nur, sondern begegnete uns während der ganzen Zeit, in der wir dort arbeiteten, mit einem Lächeln. Sie hat uns in diesen Tagen mit ihrem Lächeln gesegnet. Am Ende liess sie uns für sich und ihre Familie beten und wir gingen mit einem Lächeln auf unseren Gesichtern zurück. Gott hat durch unsere Gebete und Handlungen bewirkt, dass diese Frau mit ihrer Familie einen neuen Anfang machen konnte.


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