Histoires

Im Dezember 2017 reiste ich nach Kamerun. Ich war als IT-Berater eingeladen worden, an einem Treffen der einheimischen Computerfachleute von CABTAL* dabei zu sein und sie zu unterstützen. In den vier Tagen standen viele technische Themen auf dem Programm, aber auch Management und Arbeitseinstellung.

12 Stunden Busreise
Einer der Teilnehmer kam aus Bamenda im Nordwesten des Landes. Ich war sein Coach und Mentor und half ihm bei seiner Arbeit. Mit der Zeit wurde er ein guter Freund und so lud er mich zu sich nach Hause ein. Wir nahmen den Bus von Yaoundé nach Bamenda und zurück. Das war eine ziemlich lange Reise mit interessanten Überraschungen. Die Hinreise dauerte 8 Stunden, die Rückreise sogar 12.

Bibelverse in der Toilette
Bevor wir die Rückreise nach Yaoundé antraten, suchten wir am Bushof in Bamenda die Toilette auf. Dort trafen wir einen Mann, der vor den Kabinen Geld einsammelte. Er hatte viele Bibeltexte an die Wand geschrieben. Wir fragten ihn nach dem Grund. Er suchte nach Antworten auf seine Fragen über Gott und die Bibel. Er besass ein Traktat auf Englisch, das er von den Zeugen Jehovas bekommen hatte, aber er hatte Mühe, es zu verstehen. Voller Hoffnung sagte er uns, welche Sprache er sprach. Leider mussten wir ihm sagen, dass es noch keine Bibel oder Traktate in dieser Sprache gab. Aber wir ermutigten ihn, mit der einheimischen Übersetzungsorganisation Kontakt aufzunehmen und sie zu bitten, eine Arbeit in seiner Sprache anzufangen.
Ein paar Wochen später kam mein Freund wieder bei dieser Toilette vorbei. Der Mann war immer noch dort! So konnte er ihm eine Bibel schenken. So hat er jetzt wenigstens eine richtige Bibel, wenn auch (noch) nicht in seiner Sprache.

*CABTAL ist die einheimische Organisation für Bibelübersetzung und Alphabetisierung und arbeitet mit 82 Sprachgruppen.

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