Histoires

Kino im Busch

Beziehungen brauchen Zeit. Das ist nicht nur in der Schweiz so, sondern besonders auch in Afrika. Seit fünf Jahren sind Melanie und Emanuel (Namen geändert) nun schon in einem muslimischen Land in Westafrika. Sie arbeiten unter der Volksgruppe der Soninke. Es gibt noch keine Soninke-Kirche und nur wenige Gläubige. Melanie und Emanuel nehmen sich viel Zeit, Beziehungen zu den Soninke aufzubauen und haben auch die Sprache gelernt. Regelmässig verbringen sie einen Tag in einem Soninke-Dorf eine gute Fahrstunde von ihrem Wohnort. So sind sie unterdessen sehr gut integriert und werden zu speziellen Anlässen und Festen eingeladen. Immer wieder ist auch der Glaube ein Thema und sie können von Jesus erzählen oder Bibelgeschichten vorlesen.

Ahmed sieht den Jesus-Film
Vor einiger Zeit fragten sie das Familienoberhaupt, ob sie den Jesus-Film zeigen dürften. Diesen Film über das Leben Jesu gibt es auch in der Soninke-Sprache. Er stimmte zu. Die Vorführung fand an einem Abend unter freiem Himmel statt und die ganze Sippe sowie einige Nachbarn und Gäste nahmen teil. So lernten diese Muslime das Leben Jesu kennen und konnten ihn in ihrer Sprache reden hören. Während der Vorführung sass Ahmed (Name geändert), ein junger Soninke, neben Emanuel und verfolgte den Film gespannt.

«Ich folge Jesus nach»
Ein paar Tage später suchte er Emanuel zu Hause auf. Mit dem öffentlichen Mini-Bus war das eine ziemliche Reise. Nach kurzem Gespräch berichtete Ahmed, dass er ein Jesusnachfolger sei. Er wolle mehr über den Glauben lernen. So lasen die beiden Männer in den nächsten Wochen gemeinsam in der Bibel. Emanuel konnte Ahmed auch mit einheimischen Gläubigen zusammenbringen. Eine grosse Freude war es, als ihm Emanuel die App mit verschiedenen Audio-Teilen der Bibel auf Soninke auf sein Handy laden konnte. Das konnte er nun auch in seinem Dorf hören. Bei einem der folgenden Besuche sagte Ahmed: «Es gibt noch vier weitere Männer, die Jesus besser kennenlernen möchten.»

Den Jesus-Weg gehen
Auch das Sippenoberhaupt hat mitbekommen, dass es eine Handy-App gibt, mit der man Geschichten über hören kann. Auch er wollte sie auf seinem Handy haben. Emanuel konnte sie ihm installieren. So kann das Wort Gottes Kreise ziehen und seine Wirkung entfalten. Dadurch erfüllt sich, dass Gottes Wort wirkt, wenn es gehört wird. Kürzlich hat Ahmed gewünscht, getauft zu werden. Zwei einheimische Gläubige haben die Taufe vorgenommen, Emanuel war auch dabei. Er wird sich nun weiterhin mit Ahmed treffen und ihn auf dem Jesus-Weg begleiten. Das wird weiterhin Zeit brauchen. Aber ist es nicht das Schönste, was uns passieren kann, wenn wir Menschen in der Jesus-Nachfolge begleiten können.


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