Histoires

Gehörlos im Einsatz in Namibia

Kürzlich tauschte ich die Schweizer Alpen mit der namibischen Wüste, um am «Luke 24 Journey» teilzunehmen. Es gab kein Einsatzprogramm. Wir wurden angeleitet, auf Gottes Stimme zu hören und herausgefordert, im Gehorsam und Gottvertrauen zu leben. So beteten wir jeden Tag, wohin wir gehen und was wir machen sollten.

Eine Freundin hatte letztes Jahr am «Luke 24 Journey» teilgenommen. Als sie mir anbot, mich als Übersetzerin in diesem Einsatz zu begleiten, nahm ich diese Möglichkeit gerne wahr.

Alle lernten das Fingeralphabet

Wir waren zehn Leute im Alter von 18 bis 50 Jahren und kamen aus ganz Europa. Mit unseren beiden einheimischen Leitern reisten wir etwa 3500 km durch Namibia, eigneten uns mehr Bibelwissen an, wuchsen in unserer Beziehung zu Jesus und lernten, Gottes Liebe auf kreative Weise weiterzugeben.

Während wir rund um die Uhr beieinander waren, wuchsen wir schnell zu einer Familie zusammen. Da ich seit drei Jahren nichts mehr höre und deshalb auf eine Kombination von Gebärdensprache, Lippen ablesen und auf einen Tabletcomputer zum Schreiben angewiesen bin, hätte die Kommunikation schwierig sein können, doch alle Teammitglieder lernten das Fingeralphabet.

Geistliche Ohren trainieren

Meine physischen Ohren hören nichts, meine geistlichen Ohren hören jedoch eine Menge. Ich wollte helfen, Jesus in Namibia bekannt zu machen, zum Beispiel durch das Singen von Anbetungsliedern, Erklären der Guten Nachricht in einem Gefängnis oder Erzählen, wie ich zum Glauben an Jesus gefunden hatte. In einem Gebet zu Beginn legte mir Gott drei Namen aufs Herz. Während der darauf folgenden vier Wochen traf ich tatsächlich drei Leute mit diesen Namen, konnte sie ermutigen und jedem einen Bibelvers mitgeben.

Mir wurde klar, dass Gott die ganze Reise schon vor Beginn vorbereitet hatte. Alles, was wir als Team tun mussten, war, Gottes Stimme zu folgen. Wir können dasselbe auch in unserem Alltagsleben tun. Zuhause gehe ich regelmässig mit einer Kollegin auf die Strasse, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Manchmal habe ich keine Ahnung, worüber sie sprechen. Ich muss interpretieren und von Gott her spüren, was ich sagen oder fragen soll. Es funktioniert tatsächlich! Meistens sagt mir meine Kollegin nachher, dass mein Beitrag genau gepasst habe.

Bitte Gott, dich zu leiten und vertraue ihm – sogar wenn du nicht weisst, wohin du gehen sollst oder wenn das, was du von ihm zu hören meinst, keinen Sinn ergibt. Geh nur mutig, wohin er dich leitet!

 

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