Histoires

Elia und die Witwe – heute

Die öffentlichen Schulen in Südafrika sind, ausser Maturaklassen, noch immer geschlossen. Somit finden auch unsere Programme nicht statt, unter anderem die Aufgabenhilfe nach der Schule für Kinder im Township. Wir verteilen nach wie vor wöchentlich Essenspakete, zusammen mit einem Büchlein, welches Hausaufgaben enthält. Die Kinder geben das Büchlein in der nächsten Woche wieder zurück und erhalten ein neues.

Im Juni bereiteten wir eine Lektion vor und besuchten die Kinder zu Hause. Sonst kommen sie jeweils zu uns. Weil wir ein kleines Team sind, konnten wir leider nicht bei allen 30 Kindern vorbeigehen. Wir konzentrierten uns auf jene, die am meisten Mühe haben. Weil die Coronafälle während dieser Zeit explosionsartig anstiegen, mussten wir die Besuche nach einigen Wochen vorsichtshalber wieder stoppen. Wir hoffen aber, dass wir bald weiterfahren können.

Bei einem dieser Hausbesuche sass ich mit einer Teamkollegin im Garten einer Familie und wir unterhielten uns über unsere Ängste und Sorgen in dieser Zeit. Die Mutter erzählte: «Unsere Situation erinnert mich an die Geschichte von Elia und der Witwe, die wir im Hausaufgabenbüchlein, das wir von euch bekamen, gelesen haben. Der Ölkrug der Witwe wurde niemals leer. Genauso ist es uns in all den Monaten des Lockdowns ergangen. Jedes Mal, wenn das Essen knapper und knapper wurde, war es Donnerstag und ihr habt wieder ein Essenspaket vorbeigebracht. Genau wie der Witwe fehlt es uns an nichts und ich danke Gott dafür!»

Auch wenn wir in unserem Handeln zurzeit sehr eingeschränkt sind und es sich manchmal anfühlt, als ob das Wenige, das wir tun können, eh umsonst ist, dürfen wir uns darauf verlassen, dass Gott ganz und gar nicht eingeschränkt ist!

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