Histoires

Outreach in der Schweiz?!

Als unser Jüngerschaftsschule für Ehepaare im Juli mit drei Monaten Verspätung gestartet hat, waren wir uns natürlich bewusst, dass wir flexibel bleiben mussten. Wer wusste schon wie sich die Coronasituation entwickeln würde? Aber alles lief nach Plan. Unsere Lehrer für die Unterrichtsphase konnten in die Schweiz einreisen und uns «in echt» unterrichten. Was für ein Geschenk!

In einem Gebetsprozess fragten wir Gott, wohin wir für den zweiten Teil unseres DTS, dem Einsatz reisen sollten. Als die Schweiz dann hoch im Kurs stand, war ich schon ein bisschen enttäuscht. Einsatz heisst doch in ferne, fremde Länder zu reisen und es darf auch ein bisschen abenteuerlich sein. Eigentlich wusste ich schon damals, dass nicht meine Bedürfnisse und Wünsche im Zentrum stehen. Das Ziel ist ganz klar, dem Willen Gottes zu folgen und sich ihm zur Verfügung zu stellen, wo auch immer er mich haben will. Schlussendlich verbrachten wir die eine Hälfte der Einsatzzeit in der Schweiz und die andere in Portugal.

«Bible für alli»
In der Schweiz waren wir während zweier Wochen Teil der zweiten Bibelverteilkampagne «Bible für alli» in Riehen. Dieses Projekt von YWAM Basel hat zum Ziel, alle Haushalte zu besuchen und den Bewohnern eine Bibel in ihrer jeweiligen Muttersprache anzubieten. Nachdem ein Flyer unseren Besuch angekündigt hatte, klingelten wir bei jeder Haustür und offerierten gratis eine Bibel. Sie können sich sicher vorstellen, dass wir die ganze Bandbreite von Reaktionen erlebt haben. Von wortlosem, wütendem Türe zuschlagen bis zu Menschen, die auf uns gewartet haben.

Ich erinnere mich gerne an einen Tag, als wir dringend eine Ermutigung gebraucht haben und uns ein älterer Mann die Türe geöffnet hat. Es endete damit, dass wir mehr als eine Stunde in seiner Wohnung über unser Leben und Glauben ausgetauscht haben und sowohl er, als auch wir dabei ermutigt wurden.

Für mich war es ein super Training in meinem Land einen solchen Einsatz zu machen. Ich musste definitiv meine Komfortzone verlassen und immer wieder neu Glauben fassen, um den Menschen freundlich eine Bibel anzubieten.

Ich betrachte es mittlerweile als ein Privileg einen Teil unseres Einsatzes in der Schweiz verbracht zu haben. Schliesslich ist es der Ort, wo ich die Menschen oft in ihrer Muttersprache ansprechen kann und ich auch in Zukunft leben und arbeiten werde.

www.jmemwiler.ch