Histoires

Bitte betet!

«Bitte betet, gerade sind 14 Laster mit Soldaten in unsere Strasse eingebogen.»

«Wir beten! Bitte sei vorsichtig!»

«Wir haben alle Lichter ausgeschaltet und den Fernseher ausgemacht, damit niemand sieht, dass wir zu Hause sind. Sie fangen an, Häuser zu durchsuchen und nehmen Menschen mit…»

«Wir beten!»

«Sie sind vor unserem Haus und kontrollieren Wohnungen in unserem Haus. Bitte betet!»

«Oh, bitte Gott, verschone sie! Hast du Angst?»

«Nein, ich weiss, dass Gott mit uns ist.»

 

Solche Chatverläufe habe ich zur Zeit immer wieder. Unsere Mitarbeiter in Myanmar erleben manchmal täglich, was es heisst, einer willkürlichen Regierung ausgeliefert zu sein. Menschen werden verhaftet, gefoltert oder gar ermordet, weil sie demonstrieren, weil sie anderen helfen oder manchmal auch einfach, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

Seit dem 01. Februar in diesem Jahr hat sich die Zukunft aller, aber besonders gerade der jungen Generation, schlagartig verdunkelt. Das Militär hat die gewählte Regierung inhaftiert und regiert nun wieder mit Schreckenshand in dem südost-asiatischen Land.

Es zerreisst mir das Herz, wenn ich an meine Freunde da denke, die das nun erleben müssen. Ihre Hoffnungen und Träume scheinen sich in Nichts aufgelöst zu haben, da sie nun wieder unter Kontrolle und Zwang leben müssen. Wie schon die Jahrzehnte vor 2011, als es schien, dass Myanmar langsam zu einer Demokratie werden könnte.

Aber ich höre auch, welchen Mut gerade die Christen beweisen. Sie helfen mit dem Wenigen, das sie haben den noch ärmeren Nachbarn. Dabei ist es oft mit stundenlangem Anstehen am Bankomat verbunden, wenn man an Bargeld kommen will. Oder man wird befragt, wofür man grössere Mengen an Essen kauft. Es ist auch verboten, den Nachbarn über Jesus zu berichten und trotzdem tun sie es.

Wir können nicht das tun, was sie tun. Aber sie brauchen uns, damit sie das weiter tun können. Sie brauchen unsere Gebete! Betet, dass unsere Geschwister nicht die Hoffnung verlieren. Und betet, dass sie jeden Tag die Kraft bekommen, weiter Gottes Liebe zu teilen.

Übrigens, meiner Freundin vom Chatverlauf ist bisher, Gott sei Dank, nichts passiert. Am Abend dieses Chats wurde ihr Haus durchsucht. Da sie aber Essenspakete vor ihrer Wohnungstüre gelagert hatten, die sie am Morgen verteilen wollten, haben sich die Soldaten in dieser Nacht entschieden, es beim Diebstahl dieser Pakete zu belassen. Sie haben das Essen mitgenommen, aber die Wohnung nicht durchsucht.

Vergessen wir unsere Geschwister nicht!

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