Histoires

Gottes Gegenwart in Ägypten

Im Rahmen unserer Jüngerschaftsschule (DTS) von JMEM Wiler gingen wir für einen zweimonatigen Kurzzeiteinsatz nach Ägypten. Ich war zum ersten Mal als Leiterin mit dabei, mitten in der Coronazeit und kurz vor dem zweiten Lockdown in der Schweiz. Wir durften erleben, wie Gott uns den Weg in dieses Land ebnete, inklusive der Studentin, die sich über Weihnachten mit Covid angesteckt hatte, und erst zwei Tage vor Abreise nach Ägypten wieder zu uns stossen durfte. Nebst vielen «praktischen» Aktivitäten wie z.B. Hausbesuchen, Kinderprogrammen, Bibelstudium mit Jugendlichen und Inputs in der Kirche hatten wir auch viel Zeit, für Leute zu beten. Dabei durften wir Gottes Gegenwart immer wieder ganz deutlich erleben. Ob wir mit Leuten beteten, welche die gute Nachricht schon kannten oder nicht, ob wir mit Flüchtlingsfamilien aus nahegelegenen Ländern, mit unseren Fahrern oder Übersetzern, orthodoxen Jugendlichen oder alleine als Team füreinander beteten: Die Atmosphäre im Raum veränderte sich oft spürbar und man konnte Gottes Frieden fast anfassen. Es war für mich die grösste Ermutigung, dass Gott auf diese Weise sichtbar mit uns war. Denn oft fragt man sich, was ein Kurzzeiteinsatz bewirken kann. Es ist schwierig, in so kurzer Zeit nachhaltige Beziehungen aufzubauen und alle Aktivitäten fühlen sich an wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heissen Stein. So war es für mich etwas ganz Besonderes, die Kraft des Gebets direkt zu erleben und zu sehen, wie wir durch unsere Anwesenheit die Langzeitmitarbeiter der lokalen Projekte ermutigen konnten und wie sich die temporär eingerichteten Wohnzimmer von Flüchtlingen mit etwas neuer Hoffnung und Licht füllten.

Gott wirkt im Leben unserer Studenten
Eine weitere Ermutigung waren natürlich unsere DTS-Studenten. Es war wunderbar, zusehen zu dürfen, wie Gott in ihren Leben wirkte, wie sie eine neue Perspektive auf ihr eigene Lebensweise, ihre Zukunft und ihre Beziehung zu Gott bekamen. Oft erzählten sie ihre Geschichten über ganz persönliche Prozesse, wie Gott während dem Einsatz zu ihnen gesprochen oder ihre Herzen verändert hatte, von denen wir Leiter gar nie etwas mitbekommen hätten, wenn sie ihre Geschichten nicht öffentlich geteilt hätten. Es war für mich als Leiterin eine Bestätigung darin, Gott einfach weiterhin meine limitierten Kräfte und Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, ihn den Rest machen zu lassen und zu wissen, dass er tatsächlich alle Tage bei uns ist, bis ans Ende der Welt, wie Jesus in Matthäus 28,20 verspricht.

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