Histoires

Wertvolle Zusammenarbeit von mehreren Generationen

Ganz speziell für Interessierte, die schon im fortgeschrittenen Alter sind, möchte ich meine Eindrücke aus dem Kurzeinsatz im Tschad weitergeben. Mit 70ig sollte man Wünsche, die schon lange da waren, nicht mehr länger hinausschieben. Darum habe ich mich in Rüti gemeldet, um zu sehen, ob ich überhaupt noch für einen Einsatz gebraucht werden kann. Handwerklich bin ich vielseitig und mir auch nicht zu schön anzupacken. Von drei angefragten Destinationen öffnete sich für mich die Tür für einen Einsatz im Tschad. Dieses Land war nicht unbedingt mein bevorzugter Einsatzort und noch weniger nachdem ich mich über dieses Land etwas informiert hatte. Trotzdem wollte ich mich brauchen lassen und meine Zeit und mein Wissen zur Verfügung stellen. Es ging darum, an 5 Häusern Blechdächer vor der grossen Regenzeit zu erneuern, zusammen mit zwei jungen Kanadiern, welche ich vorher nicht gekannt hatte. Weil alles sehr kurzfristig entschieden wurde, gab es vor der Abreise noch tüchtig Stress mit Visa und Gelbfieberimpfung. In Adis Abeba auf dem Flughafen traf ich dann die beiden Kanadier. Auch mit gut zwei Generationen Altersunterschied war ich nach 5 Minuten sicher, dass unser Team passt. Gemeinsam reisten wir nach Djamena und von dort mit einem Kleinflugzeug in eine Stadt, nahe der Sudanesischen Grenze. Zum Glück begleitete uns ab da die Hebame Katharina und konnte uns unterstützen. Am Bestimmungsort angekommen wurden wir vom Team herzlich empfangen. Eine kunterbunte Gruppe mit Menschen aus Mexiko, Fidschi, Kanada, Venezuela, Kolumbien und der Schweiz. Obwohl ich mich erst seit zwei Jahren für den Glauben interessiere, durfte ich sofort die familiäre, warme und ehrliche Art dieser Menschen geniessen.

Schon am folgenden Tag waren wir auf dem Dach beschäftigt mit Mauern abreissen, altem Blech entfernen und das Holzbalkengerüst, wo nötig, zu erneuern. Ich hatte leicht unterschätzt, wie es ist bei 39 Grad im Schatten auf dem Blechdach bei praller Sonne zu arbeiten. Ich habe mich dann auch überfordert und musste mit starken Rückenschmerzen zwei Tage aussetzen. Dass ich nach so kurzer Zeit wieder auf der Baustelle mitarbeiten konnte, ist für mich klar Gottes Eingreifen und ein Wunder. Nach knapp drei Wochen waren wir mit der Arbeit fertig. Was bleibt sind einmalige Erinnerungen an all die tollen Menschen, die gute Zusammenarbeit mit den Muslimen aus der Region und meine neuen Erfahrungen im Glauben, die mich weiter gebracht haben. Einmal mehr wurde mir bewusst, in was für einem verschwenderischen Überfluss wir in der Schweiz leben. Auf keinen Fall möchte ich diese einmalige Lebenserfahrung missen. So gerne ich wieder nach Hause gekommen bin, vermisse ich meine neuen Freunde in Afrika und wünsche ihnen von ganzem Herzen Gottes Segen.

 

Story von WEC Interantional.